Künftig sind die Johanniter auch im Kreis Ebersberg für trauernde Kinder, Jugendliche und ihre Familien da. Ihr Trauerzentrum Lacrima startet am Sonntag, 19. September, die erste Gruppe in Ebersberg und weitet damit die Angebote in München und Rosenheim aus. Geleitet wird die Gruppe für Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren vom Trauerbegleiter und Erlebnispädagogen Franz Ganslmaier. Besonders in und mit der Natur kann künftig Trauer um einen geliebten verstorbenen Menschen verarbeitet werden. Alle drei Wochen trifft sich die Gruppe künftig in der Hebammenpraxis Glücksmomente Ebersberg im Paulhuberweg 4, die auch Franz Ganslmaier für entspannungs- und psychotherapeutische Angebote nutzt.
"Corona zeigt uns, wie verletzlich alles und vor allem unsere Gesundheit ist," sagt Diakon Tobias Rilling, der Lacrima vor bald 20 Jahren mitgegründet hat und seitdem mit seinem Team aus Ehrenamtlichen weit über tausend Familien auf ihrem Weg begleitet hat. "Trauer kann krank machen. Allerdings nur, wenn man sie verdrängt. Da Trauer immer noch ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft ist, wissen viele nicht, wie damit umzugehen ist." Deswegen erschüttere Trauer im besonderen Maße auch Jugendliche. Sie seien besonders gefährdet, die Pandemie zeige dies deutlich - die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voller denn je.
Jugendliche suchen nach ihrer Identität und geraten dabei oft ins Wanken. Trauer ist jedoch keine Krankheit, sondern eine gesunde und hilfreiche Reaktion auf Veränderungen in unserer Umwelt, gerade bei einem Todesfall in der Familie. "Wir möchten Jugendliche nicht alleine lassen, sondern ihnen beistehen und sie in der schwierigen Zeit begleiten", so Rilling. "Dies ist jedoch gerade für Jugendliche nicht immer leicht. Deswegen wollen wir diejenigen mit dem gleichen Schicksal zusammenführen. Als Gemeinschaft für Trost und Hilfe. Das wissen die Jugendlichen oft noch nicht. Deswegen brauchen Sie von Menschen, denen sie vertrauen, einen Hinweis."
Mehr Informationen gibt es unter www.lacrima-ebersberg.de oder Telefon (089) 124 73 44 11. Unter dieser Nummer kann man sich auch zum ersten Treffen der Gruppe am 19. September anmelden.