Ebersberg:"Stempeln" war gestern

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Am 3. Februar des Jahres 1936 eröffnete in Ebersberg eine Zweigstelle des Münchner Arbeitsamtes. (Foto: privat)

Ebersberger Arbeitsagentur feiert 80-jähriges Bestehen

"In Zukunft muss es gelingen, die Arbeitslosigkeit herunterzudrücken", so titelte die Ebersberger Zeitung "Der Oberbayer" im Jahr 1936 anlässlich eines Novums in der damaligen Marktgemeinde: Am 3. Februar vor 80 Jahren wurde die Arbeitsamtsnebenstelle Ebersberg in der Lehrer-Schwab-Gasse 1 eröffnet. In den folgenden acht Jahrzehnten hat sich die kleine Zweigstelle des Hauptamtes in München zu einem modernen Dienstleister im Landkreis gewandelt.

80 Jahre Arbeitsvermittlung und Beratung in Ebersberg - ein Anlass für Inge Boockmann, Chefin der Ebersberger Arbeitsagentur, einen Blick zurück in die Geschichte zu werfen: "In den Anfangsjahren gab es vor Ort lediglich zwei Mitarbeiter, die vor allem mit der Barauszahlung der Unterstützungsgelder beschäftigt waren." Dafür wurde in Ebersberg ein wöchentlicher Auszahlungstermin festgelegt und die Unterstützung gab es nur, wenn man zuvor um Arbeit gefragt hatte, was durch einen Stempel in der damals üblichen Meldekarte nachzuweisen war. "Daher stammt auch die Bezeichnung Stempeln gehen."

Heute kümmern sich rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit Ebersberg um die verschiedensten Anliegen der Menschen, die täglich in das Gebäude an der Kolpingstraße kommen. Die vielfältigen Services reichen von der Berufs- und Studienberatung über Hilfen beim beruflichen Wiedereinstieg oder einer Neuorientierung hin zur Unterstützung bei der Suche nach Arbeit oder auch nach passenden Mitarbeitern für die Unternehmen der Region. Die Arbeitsagentur ist telefonisch, per Mail oder mittels der Nutzung der Onlineanträge auch über die Öffnungszeiten hinaus erreichbar.

Mit der von der Wirtschaftskrise gebeutelten, knapp 30 000 Einwohner zählenden Region von damals hat der florierende Ebersberger Landkreis heute kaum mehr etwas gemein. Bei mehr als 135 000 Einwohnern im Landkreis lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2015 durchschnittlich bei 2,2 Prozent - ein Wert, von dem man am 3. Februar 1936 nur träumen konnte. Dennoch bedeutet die gute Quote nicht weniger Arbeit für Inge Boockmann und ihre Ebersberger Kolleginnen und Kollegen - ganz im Gegenteil: "Wir rechnen auch weiterhin mit einer hohen Dynamik auf unserem Arbeitsmarkt und einer starken Nachfrage an Arbeitskräften", erklärt die Agenturchefin und betont: "Egal welche Her-ausforderungen künftig auf uns zukommen, wir werden immer versuchen, uns auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Menschen einzustellen und Lösungen für sie zu finden."

© SZ vom 02.02.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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