Ebersberg:Stadtoberhaupt als Spielfigur

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Georg Schweiger, Vorsitzender der Schachunion Ebersberg-Grafing, wirbt für Schach als Kulturschatz. (Foto: Christian Endt)

Schachunion Ebersberg-Grafing feiert 50-Jähriges mit viel Kultur

Mit einem vielseitigen kulturellen Festprogramm feiert die Schachunion Ebersberg-Grafing von Samstag, 13. Juni, an ihr 50-jähriges Bestehen. "Im Jahr 1965 ist unser Klub aus dem Zusammenschluss eigenständiger Vereine entstanden und der älteste noch existierende Schachverein des Landkreises," schreibt Georg Schweiger, Vorsitzender der Schachunion und Gründer der Schach- und Kulturstiftung, die in den vergangenen Jahren zwei außergewöhnliche Ausstellungen zur Historie des königlichen Spiels auf den Weg gebracht hat.

So steht bei den Jubiläumsveranstaltungen auch nicht nur das spannende Turnier im Mittelpunkt. Schweiger und die Mitglieder der Schachunion wollen auch zeigen, dass Schach zugleich Sport, Spiel, Wissenschaft und Kunst sein kann, und Begriffe aus dem Schach (Rochade, Bauernopfer, jemanden schachmatt setzen) fest in der Alltagssprache verankert sind. Schach als Gleichnis für Kriegführung, für Welt und Schicksal sind häufige Motive in Literatur und Malerei.

Über das Lebend-Schach-Spiel am 12. Juli im Klosterbauhof hinaus - in dem auch Ebersbergs 1.

Bürgermeister Walter Brilmayer eine Figur verkörpert -, können Besucher Schach in Verbindung zu Oper, Schauspiel, Kunst und Film erleben. Etwa am Samstag, 13. Juni, wenn zum Auftakt der Festlichkeiten im Alten Speicher ein Schachmärchen mit dem Titel "Die weiße Bäuerin" aufgeführt wird. Komponist des Singspiels in einem Akt ist Peter Mitschitczek aus Wien. Daran schließt sich ein russischer Stummfilm aus dem Jahr 1925 an - "Schachfieber" von Wsewolod Pudowkin. Thema des Films ist die zu jener Zeit in der Sowjetunion aufkeimende Schachbegeisterung.

Doch auch die Generationen finden über dem Schachbrett zueinander. "Jung und Alt spielen wie kaum in einer anderen Sportart gleichberechtigt und chancengleich miteinander, und in Zeiten allgemeiner Individualisierung und Isolierung bieten wir allen Menschen, die gerne Schach spielen oder es lernen möchten, eine Gemeinschaft Gleichgesinnter an", schreibt Schweiger im Vorwort des Flyers. Ein königliches Gefühl.

Auftakt des Jubiläumsprogramms ist Samstag, 13. Juni. Von 11 Uhr an wird im Alten Speicher Ebersberg die erste offene Bayerische Meisterschaft "Schach960" ausgetragen. (Dabei wird vor jeder Partie die Stellung der Figuren auf der Grundreihe ausgelost. Es ergeben sich 960 mögliche Grundstellungen). Nach den Festreden um 19.30 Uhr wird um 20.15 Uhr das Schachmärchen "Die weiße Bäuerin" aufgeführt. Von 21.45 Uhr an wird der russische Stummfilm "Schachfieber" gezeigt. Eine Lebend-Schach-Aufführung findet am Sonntag, 12. Juli, 15 Uhr, im Theaterhof des Klosterbauhofs statt. Dabei werden Kommunalpolitiker wie Ebersbergs 1. Bürgermeister Walter Brilmayer agieren (bei Regen im Alten Speicher). Informationen zu Programm und Spielangeboten: Georg Schweiger, Telefon (08106) 88 42, Georg.Schweiger@t-online.de, Ulrich Zenker, Telefon (08092) 85 12 0, info@praxis-zenker.de sowie www.schachunion-ebersberg-grafing.de

© SZ vom 30.05.2015 / bae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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