Ebersberg:Sonnenstrom fürs Waldmuseum

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Ebersberg will Fotovoltaikanlage auf die Bildungseinrichtung bauen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Über einen sonnigen Tag auf der Ludwigshöhe kann man sich in Ebersberg bald noch mehr freuen als bisher. Denn die Stadt will prüfen, ob auf das Dach des Museums für Wald und Umwelt eine Fotovoltaikanlage gebaut werden kann, das beschloss nun der Technische Ausschuss des Stadtrates. Damit will man einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die Unterhaltskosten für das Museum senken und dessen Besucher über umweltfreundliche Energiegewinnung informieren.

Bereits seit Jahren gibt es Überlegungen, das Museum und die Umweltstation mit Strom aus regenerativen Quellen zu versorgen. So gab es etwa 2012 die Idee ein kleines Windrad aufzustellen, wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit wurde das Vorhaben aber nie umgesetzt. Auch der Vorschlag, eine PV-Anlage auf das Museum zu bauen, ist nicht neu, 2008 wurde es das erste Mal ins Gespräch gebracht. Damals waren es mögliche Konflikte mit dem Denkmalschutz, die das Projekt scheitern ließen. Doch nach Meinung der Grünen, die nun erneut den Antrag auf Sonnenstrom fürs Museum stellte, hat sich die Rechtslage inzwischen geändert. Wie Grünen-Stadtrat Philipp Goldner in der Sitzung erläuterte, gelten Klimaschutz und Denkmalschutz mittlerweile "als gleichwertige Belange", daher "sollten wir das Verfahren durchfechten mit dem Denkmalschutz".

Unterstützung kam von Elisabeth Platzer (SPD): "Wir hatten die Diskussion vor Jahren schon mal, ich war damals schon dafür." Besonders weil das Museum eine Umweltbildungsstätte ist, sei die PV-Anlage dort sinnvoll. Als ehemaliger Lehrer sehe er das ebenso, meinte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Man solle die Anlage einbauen "und auch gut präsentieren". Skeptisch zeigte sich zweiter Bürgermeister Toni Ried (FW), er erwartet trotz neuer Rechtslage Probleme mit dem Denkmalamt. Goldner und Platzer verwiesen darauf, dass man die Solarzellen nicht auf dem denkmalgeschützten Teil des Museums - ein Jägerhaus von 1740 - anbringen müsse. Rupert Abinger (CSU) sprach sich ebenfalls für die PV-Anlage aus, regte aber an zu prüfen, inwiefern die Bäume rund ums Museum die Leistung der Solarzellen beeinträchtigen. Sein Fraktionskollege Martin Schechner hätte gerne eine Kosten-Analyse für die Anlage gesehen, "sie muss ja keinen Gewinn machen, wenn es mindestens ein Nullsummenspiel ist, bin ich dafür". Nur draufzahlen solle die Stadt nicht. Nach ersten Berechnungen der Verwaltung ist dies aber nicht zu befürchten. Derzeit kostet der Strom fürs Museum rund 3000 Euro im Jahr. Eine PV-Anlage könnte etwa 70 Prozent des Verbrauchs abdecken und würde knapp 15 000 Euro kosten. Damit hätte sich der Einbau nach sieben Jahren amortisiert.

© SZ vom 10.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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