Ebersberg:Sicher zur Kapelle

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Die Rosenheimer Straße im Süden Ebersbergs soll einen Fußweg bekommen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Wer die Kapser Kapelle und den dazugehörigen Kreuzweg besuchen will, kann dies bald auf sicheren Wegen tun. Wie Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses bekannt gab, werde die Stadt in der Rosenheimer Straße einen Fußweg anlegen lassen. Diese soll auf den knapp 150 Metern zwischen dem Ortsausgang auf Höhe Doktorbankerl und dem Eingang zum Kreuzweg verlaufen.

Der Wunsch nach einem Fußweg zur Kapser Kapelle besteht schon länger. Besonders der Verschönerungsverein, der sich unter anderem um die Kapelle und den Kreuzweg kümmert, fordert seit mehr als einem Jahrzehnt eine sichere Verbindung für Fußgänger zu den Sehenswürdigkeiten im Ebersberger Süden. Auch im Stadtrat und in den Ausschüssen war eine fußgängerfreundlichere Gestaltung der Rosenheimer Straße des öfteren Thema.

Einen richtigen Gehweg mit Bordstein und Pflasterung werde es allerdings nicht geben, so der Bürgermeister, stattdessen soll ein Teil der Straße für Fußgänger abgetrennt werden. "Da wird so ein Wulst auf die Straße aufgelegt", erklärte Brilmayer, "dass auf der einen Seite ein Fußweg zustandekommt." Platz sei dafür auf der vor einigen Jahren von der Staats- zur Anliegerstraße heruntergestuften Rosenheimer Straße reichlich vorhanden. Der neue Gehweg werde 1,25 Meter breit, für die Autofahrer verbliebe dann noch ein Fahrstreifen von fünf Metern.

Dies reiche aus, so der Bürgermeister, denn auf der Strecke gelte zum einen Tempo 30, außerdem sei die Benutzung der Rosenheimer Straße ohnehin eigentlich nur für Anlieger gedacht. Das Beste an dem neuen Gehweg sei aber sein Preis: "Den gibt es fast zum Nulltarif", sagte Brilmayer. Denn das nötige Material sei im Bauhof vorhanden - es ist von einer anderen Straßenbaumaßnahme übrig geblieben - und könne relativ schnell und kostengünstig verlegt werden.

Ein Beschluss stand zu dem Thema zwar nicht an, dennoch gab es etwas Diskussionsbedarf. Er freue sich sehr über den Bau des neuen Gehwegs, sagte Zweiter Bürgermeister und Vorsitzender des Verschönerungsvereins Toni Ried (FW). Damit sei "der Kreuzweg, ein Projekt des Verschönerungsvereins, jetzt endlich angebunden". Ein wenig Zweifel an der Notwendigkeit des neuen Gehweges hatte Hans Mühlfenzl (SPD). Denn zum einen könnten Fußgänger bereits jetzt schon über einen Weg bei Riedhof Kreuzweg und Kapelle erreichen, ohne auf der Rosenheimer Straße laufen zu müssen. Was, zum anderen, ohnehin kaum jemand tue, so Mühlfenzl, "ich habe da sehr selten einen Fußgänger gesehen".

Dies sei auch wenig verwunderlich, meinte Brilmayer, "klar geht da kaum einer, weil es eben so gefährlich ist." Einige Fußgänger seien aber trotzdem in der Rosenheimer Straße unterwegs, sagte Gerd Otter, "ich gehe da öfter", und er halte ein Fußweg an der Stelle daher schon für sinnvoll. Außerdem gebe es Zeiten, wo gerade auf diesen letzten Metern zwischen Stadtgrenze und Kreuzweg viele Leute unterwegs seien, sagte Ried, "wenn Andachten stattfinden, gehen da schon viele".

Aber nicht nur den Fußgängern komme der neue Weg zugute, befand Alois Lachner (CSU), sondern auch den Anwohnern der Rosenheimer Straße südlich der Bahnstrecke. Denn durch den Gehweg werde die Straße schmaler und unattraktiver für den von den Anliegern seit Jahren beklagten Durchgangsverkehr. "Alles, was da stört, alles was das Durchfahren verhindert, ist schon gut."

© SZ vom 26.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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