Ebersberg:Sechs Windräder über den Wipfeln des Forsts

Green City Energy GmbH will im Landkreis eine der größten Anlagen Bayerns errichten. Bis die Windräder stehen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern.

Barbara Mooser

Im Ebersberger Forst soll eine der größten Windenergieanlagen Bayerns entstehen: Die Green City Energy GmbH will am westlichen Rand des Waldes sechs Windräder mit einer Nabenhöhe von 100 bis 130 Metern errichten. Bis dort allerdings tatsächlich Strom produziert werden kann, dürften einige Jahre ins Land gehen: Gutachten und eine Windmessung müssen zunächst zeigen, ob die Anlagen tatsächlich ausreichende Erträge produzieren können. Auch die Auswirkungen auf Waldtiere, Vögel und Fledermäuse werden untersucht. Im besten Fall könnte die Anlage nach Einschätzung von Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Windenergie bei Green City Energy, in zwei Jahren gebaut werden. Eine weitere Windenergieanlage könnte im Parsdorfer Hart nördlich von Vaterstetten entstehen - hier sind die Überlegungen allerdings noch ganz am Anfang.

Jahresrückblick Mecklenburg-Vorpommern - Baltic 1

Windräder sollen demnächst auch am Ebersberger Forst stehen.

(Foto: dpa)

Das Genehmigungsverfahren für die Anlage im Ebersberger Forst ist aufwendig, und ehe es in Gang gesetzt werden kann, braucht Green City Energy erst einmal grünes Licht vom Landkreis. Dessen Erlaubnis ist notwendig, weil es sich beim Ebersberger Forst um ein gemeindefreies Gebiet handelt. Die ersten Signale vom Kreistag sind positiv: Bei einer nichtöffentlichen Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag haben die Mitglieder zwar keinen förmlichen Beschluss gefasst, sich aber durchaus angetan über das Vorhaben geäußert. Im April soll das Thema nochmals in verschiedenen Kreisgremien auf die Tagesordnung. Mit den bayerischen Staatsforsten, die den Grund zur Verfügung stellen würden, hat Green City Energy bereits Gespräche geführt und Standorte ausgewählt. Die Windräder würden in einer Reihe in einem Abstand von 300 bis 400 Metern platziert, die nächsten Häuser von Wolfesing und Purfing wären etwa einen Kilometer entfernt. "Ab einer Entfernung von etwa 600 Metern hört man von der Anlage nichts mehr", versichert Hoffmann. Ohnehin sei man sehr bestrebt, das Verhältnis mit den Anwohnern positiv zu gestalten, daher werde Green City Energy in mehreren Veranstaltungen und auch in den Gemeinderäten betroffener Kommunen das Projekt vorstellen, offene Fragen klären - und natürlich auch für das Vorhaben werben. Schließlich sollen die Bürger bei der Finanzierung eine wesentliche Rolle spielen. Die Entwicklungs- und Planungskosten trägt Green City Energy, letztlich soll es sich aber um ein Bürgerbeteiligungsprojekt handeln: Bürger können Anteile erwerben und so ihr Geld in nachhaltige Energien investieren.

Bei der Ebersberger Anlage würde es sich nicht um die erste handeln, die Green City Energy realisiert: In Emsdetten im Münsterland sowie in Unterried in der Oberpfalz drehen sich ebenfalls Windräder, die von Green City Energy zusammen mit Projektpartnern realisiert wurden. Allerdings sind beide Anlagen deutlich kleiner als die sechs Drei-Megawatt-Windräder, die im Forst geplant sind. Lediglich im Allgäu gibt es eine Anlage, die jetzt auf sieben Windräder aufgestockt wird und somit noch größer ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: