Ebersberg:Parkplatz gefunden

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Ebersbergs Technischer Ausschuss stimmt dem Bauantrag der Stadt für eine neue Turnhalle zu. Im vierten Anlauf gibt es auch einen Kompromiss, wo und wie Autos an der Floßmannstraße abgestellt werden können

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Suche nach einem Parkplatz kann manchmal länger dauern, das gilt auch für die Planung von Stellflächen. Drei Mal hatte der Technische Ausschuss des Stadtrates ergebnislos über den Bau neuer Parkplätze an der Schule in der Floßmannstraße beraten, im vierten Anlauf wurde nun am Dienstag ein Kompromiss gefunden. Damit kann die Stadt auch endlich in den Bau der neuen Turnhalle einsteigen, der entsprechende Bauantrag wurde in der Sitzung ebenfalls beschlossen.

Es war eine unangenehme Überraschung, die die Stadt im Herbst 2014 erlebte. Bei einer eigentlich kleinen Sanierung der Grundschulturnhalle wurden so erhebliche Mängel festgestellt, dass das Gebäude aus dem Jahr 1928 sofort wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Relativ schnell wurde klar, dass eine Reparatur der Halle kaum möglich war, das genaue Ausmaß der Schäden hätte man erst im Laufe der Sanierungsarbeiten entdeckt. Daher fasste der Technische Ausschuss bereits Anfang 2015 den Grundsatzbeschluss, die Halle neu zu bauen.

Ein Grund war auch, dass die alte Turnhalle längst zu klein geworden war und die Grundschule ebenfalls Bedarf an zusätzlichen Räumen hat. Ende vergangenen Jahres wurden dann die Pläne für den Neubau vorgestellt. Entstehen werden neben einer neuen und etwas größeren Turnhalle auch eine Mensa im Untergeschoss, außerdem eine Spülküche, Personalräume und neue Umkleiden und Sanitärräume. Alle Stockwerke sollen barrierefrei zu erreichen sein. Halle und Mensa bekommen einen eigenen Zugang, so können sie für Vereinssport und andere Veranstaltungen genutzt werden, ohne dass die Teilnehmer durchs Schulhaus laufen müssen.

Der Bedarf für Halle samt Mensa, immerhin ein gut 6,4 Millionen Euro teures Projekt, war in den Gremien unumstritten, um die Gestaltung gab es allerdings einige Debatten. So forderten etwa die Freien Wähler, die Halle solle sich optisch dem bestehenden Schulbau annähern. Auf das Flachdach solle man zugunsten eines Satteldaches verzichten, außerdem sei die neue Halle mit sieben Metern viel zu hoch. Die Mehrheit sah darin kein Problem, zumal die etwas höhere Halle auch für den Sportunterricht der Mittelschule und für den Vereinssport besser geeignet sei.

Länger dauerte dagegen die Lösung der Frage, wo und wie die Parkplätze künftig angeordnet werden sollen, die derzeit noch im Pausenhof sind. Da der durch die größere Turnhalle aber etwas kleiner wird, mussten neue Stellplätze gesucht werden. Mindestens 15 Stück seien laut Schule nötig, damit alle Mitarbeiter ihre Autos in der Nähe des Arbeitsplatzes abstellen können. Ein erster Vorschlag der Planer fiel im April im Ausschuss durch, im Mai konnte man sich zumindest auf die Anordnung der Parkplätze im Osten entlang der Bürgermeister-Müller-Straße einigen. Nicht jedoch, ob es an der Floßmannstraße Parkplätze parallel, oder im rechten Winkel zur Straße geben soll. Bei ersterem hätten sich elf, bei letzterem acht Parkplätze ergeben.

Da jeweils fünf Stadträte für eine der beiden Varianten votierten - SPD, Grüne und Freie Wähler waren für die Parallelparker, die CSU samt Bürgermeister dagegen, kam man nach einem Lokalaugenschein im Juni überein, den Stadtrat entscheiden zu lassen. Dort ist wegen der ungeraden Anzahl der Mitglieder kein Patt möglich. Am Dienstag konnte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) den Fall doch noch einmal an den Ausschuss übergeben, und einen Kompromiss vorschlagen. So sollen die Parkplätze parallel zur Straße entstehen, die drei dann wegfallenden könne man aber ein paar Meter weiter unter den Bäumen einrichten. Dies, so Christian Stalla vom Bauamt, habe man mit der Abteilung Naturschutz im Landratsamt besprochen, demnach seien die Bäume nicht gefährdet.

"Ich bin froh, dass wir so hartnäckig waren", lobte Gerd Otter (FW) den Kompromiss. Genau wie Elisabeth Platzer (SPD), sie nannte die neue Planung, "eine gute Lösung", der man zustimmen könne. "Ich könnte jetzt sagen: Gut, dass wir auch so hartnäckig geblieben sind", wollte sich Brilmayer einen kleinen Kommentar nicht verkneifen. "Aber, wenn alle dafür sind, dann sage ich nichts und wir machen es so." Dem folgte der Ausschuss ohne Gegenstimmen.

© SZ vom 13.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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