Ebersberg:Ökumeneabend zur richtigen Bibellektüre

Grafing"Verstehst du, was du liest?", will Philippus in der Apostelgeschichte (Apg 8,26-40) von einem Äthiopier wissen, der sich gerade im Buchladen eines Tempels eine Bibel gekauft hat, konkret: eine Schriftrolle des Propheten Jesaja. "Wie kann ich", fragt der Mann, bei dem es sich um den Finanzminister der äthiopischen Königin gehandelt haben soll, "wenn mich niemand anleitet?" Dass die Bibel keine leichte Kost ist, erfuhren die Menschen also schon zur Zeit der ersten Christen. Beim nächsten Grafinger Ökumene-Abend unternimmt der Dachauer Gerd Häfner, Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), einen neuen Versuch.

Offensichtlich ist es also mindestens sinnvoll, sich auszutauschen, Fragen zu stellen, Einsichten und Erfahrungen zu teilen. Dass so etwas schlecht alleine funktioniert, dürfte eine der Kernaussagen hinter dem kurzen Dialog zwischen Philippus und dem Kämmerer aus der Apostelgeschichte ist. Damit, wie die Bibel auszulegen ist, beschäftigen inzwischen Leute, die dies in aller Regel einige Semester studiert haben. Es gibt sogar eine regelmäßige öffentliche Veranstaltung dazu, die sich eigentlich nur darum dreht: den Gottesdienst am Sonntagvormittag.

Insofern ist der nächste Grafinger Ökumene-Abend am Mittwoch, 15. Juni, um 20 Uhr in der Grafinger Stadthalle eine Ausnahme. Der Titel allerdings ist wie zugeschnitten auf den so ehrlich antwortenden Äthiopier: "Gottes- oder Menschenwort" -

Wie liest man die Bibel richtig?" Der Eintritt kostet vier Euro.

© SZ vom 14.06.2016 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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