Ebersberg:Nicht so schnell

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Stadtrat berät Klageweg für langsamere Ortsdurchfahrt

Grafing - Vor einem Jahr hatte der Stadtrat bereits über eine "Tempo 30"-Beschränkung in der Straußdorfer Ortsdurchfahrt beraten. In regelmäßigen Abständen fordern die Anwohner das neue Limit ein. Doch die Verkehrsaufsichtsbehörde im Landratsamt sieht dafür wenig Anlass - und sitzt am längeren Hebel. Wenn der Grafinger Stadtrat am Dienstag erneut zu der Sache zusammentritt, geht es eigentlich nur noch um eine Art letzten Strohhalm. Hintergrund ist ein Antrag aus der Teilbürgerversammlung der Straußdorfer. Der Stadtrat möge beschließen, die Beschränkung einzuklagen - notfalls bis zur zweiten Instanz.

Die Straußdorfer begründen ihren neuerlichen Vorstoß mit Sicherheits- und Lärmschutzgründen. Das erste Problem ist aus Straußdorfer Perspektive, dass die Aufsichtsbehörde die Lage ganz anders sieht. Sie könne keine Gefahr erkennen, die über das normale Maß hinausgehe, hieß es beim vergangenen Mal. Angesichts einer Verkehrsstärke von etwa 4000 Fahrzeugen am Tag und einem vergleichsweise geringen Anteil von Schwerlastverkehr könne auch von übermäßig starkem Lärm keine Rede sein. Die Aussichten, dass der Klageweg Erfolg haben könnte, schätzt die Stadtverwaltung daher als praktisch nicht vorhanden ein. In der Beschlussvorlage empfiehlt sie dem Gremium daher, dem Antrag aus der Teilbürgerversammlung nicht zu entsprechen. Ergo: Aufwand und mögliche Kosten könne man sich sparen. Beraten muss der Stadtrat den Antrag freilich dennoch.

"Tempo 30" ist wenig später in der Sitzung noch einmal Thema. Auch die Eisendorfer hatten auf einer Teilbürgerversammlung für die Geschwindigkeitsreduzierung in ihrem Ortsteil votiert. In dieser Angelegenheit geht es allerdings noch nicht um den Klageweg, sondern erst um die Forderung an sich. Dass sich das Anliegen umsetzen lässt, dafür stehen die Chancen trotzdem schlecht. Auch in Eisendorf gibt es nach Einschätzung der Stadtverwaltung keine Anhaltspunkte, die das Limit rechtfertigen würden.

Die Sitzung, in der der Stadtrat auch über den Zuschussvertrag zur Sanierung der Brucker Altdeponie sowie die Erhöhung der Hundesteuer und der Freibadeintritte berät, beginnt am Dienstag, 1. März, um 19 Uhr.

© SZ vom 01.03.2016 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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