Ebersberg:Neu verteilt

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Bildungsausschuss entscheidet über Kulturförderung

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Es ist immer ein Spagat: Einerseits will der Landkreis dazu beitragen, dass bewährte und beliebte Kulturveranstaltungen weiter stattfinden können und die Veranstalter ein wenig Planungssicherheit bekommen. Andererseits soll auch für die Förderung neuer Projekte Geld übrig bleiben. Damit dies künftig noch besser gelingen kann, will der Kreis die Richtlinien für die Kulturförderung erneut überarbeiten - es wäre die dritte Änderung innerhalb weniger Jahre. Eine Entscheidung steht voraussichtlich im Frühjahr 2017 an. Bis dahin gelten noch die alten Regeln, der Ausschuss für Soziales, Familie und Bildung des Kreistags hat am Dienstag über die größeren Anträge entschieden. Den mit 5000 Euro größten Betrag bekommt dabei die Interessengemeinschaft EBE-JAZZ für das Jazzfestival, das 2017 wieder in Ebersberg und Grafing geplant ist. Beantragt hatte die Interessengemeinschaft freilich 13 000 Euro. Auch die meisten anderen Veranstalter erhalten weniger Geld als sie beantragt hatten.

Insgesamt stehen im Kreishaushalt für die Kulturförderung knapp 65 000 Euro zur Verfügung. Der Großteil des Geldes ist schon von vornherein verplant. Bei der jüngsten Überarbeitung der Förderrichtlinien im Jahr 2013 hatten die Kreisgremien nämlich beschlossen, wie schon früher einmal wieder Basiszuschüsse für eine Reihe von Veranstaltern zu gewähren. Außer der Umweltstation am Ebersberger Forst, die für die Umweltbildung 18 000 Euro erhält, ist der größte Nutznießer der Kulturverein Zorneding-Baldham. Für den Kammermusikzyklus erhält er 4000 Euro jährlich an Basiszuschüssen. Das Meta-Theater Moosach kann fest mit 2000 Euro jährlich für seine Aufführungen rechnen, ebenso viel erhält der Historische Verein für den Landkreis Ebersberg für sein Jahrbuch. Der Kunstverein Ebersberg wird mit jährlich 1000 Euro bedacht, die gleiche Summe erhält das Kartell der Trachtenvereine für seine Verwaltungsarbeit. Mit je 500 Euro werden der Tag der Heimat der Arbeitsgemeinschaft der Landsmannschaften und die Konzertreihe "Bach & More" unterstützt, je 200 Euro gibt es fix für den Kreisverband der Soldaten- und Kriegervereine sowie den Sängerkreis Wasserburg-Ebersberg. Knapp 10 000 Euro sind außerdem für Wettbewerbe und Mitgliedschaften fest eingeplant. Organisatoren, die eine Basisunterstützung erhalten, können aber durchaus noch erfolgreich weitere Zuschüsse beantragen - so ist es etwa bei der Reihe "Bach & More", für die die Evangelische Christophoruskirche Zorneding und Evangelische Petrikirche Baldham im vergangenen Jahr 4500 Euro über die Basisförderung hinaus erhalten haben.

In diesem Jahr wurde dieser zusätzliche Zuschuss auf 3000 Euro zusammengestrichen, ähnlich ist es auch anderen Antragstellern gegangen: Der Jugendtreff Steinhöring etwa hätte für das "Sound of Summer Open Air 2017" auf 6500 Euro gehofft, bekommt aber nur 2000 Euro, das Katholische Kreisbildungswerk erhält für eine Veranstaltungswoche in den Büchereien im Landkreis 3000 statt der beantragten 5000 Euro. Neu in den Genuss einer Förderung kommt das Grafinger Jugendorchester, das im kommenden Jahr vom Kreis mit 4000 Euro -beantragt hatte es 5000 Euro - unterstützt wird. Damit ist aber noch nicht das ganze Budget ausgeschöpft. Zum einen will sich der Kreis die Möglichkeit offen halten, auch später im Jahr eingehende Anträge noch zu berücksichtigen. Zum anderen gibt es auch noch mehrere Anträge von Organisatoren, die weniger als 5000 Euro vom Kreis wollen. Mit diesen Fällen beschäftigt sich aber nicht der Ausschuss, hier kann der Landrat allein entscheiden.

© SZ vom 20.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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