Ebersberg:Meridian stürzt bei Ranking ab

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Viele Pendler nutzen den Meridian von Grafing-Bahnhof aus. Bis zum Ostbahnhof braucht er nur 15 Minuten. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Laut Testern mangelt es an Sauberkeit und Fahrgastinfos. Die Südostbayernbahn bleibt im guten Mittelfeld

Der Meridian, der unter anderem die Bahnstrecke zwischen Rosenheim und München bedient und den viele Pendler von Grafing aus nutzen, hat in einem Qualitätsranking deutlich schlechter abgeschnitten als vor einem Jahr und zählt damit zu den größten Absteigern in Bayern. Noch im Jahr 2016 war er im Ranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) auf Platz zwölf gelandet, im Halbjahresranking 2017 reichte es nur noch für Platz 20. Bewertet werden bei dem Ranking unter anderem die Sauberkeit der Züge, die Fahrgastinformation und die Serviceorientierung der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die im Auftrag der BEG die Netze in Bayern betreiben. Die Pünktlichkeit der Züge spielt bei diesem Ranking hingegen keine Rolle.

Beim Qualitätsranking ist es grundsätzlich möglich, bis zu 100 Plus- oder bis zu 100 Minuspunkte einzufahren. Die Gesellschaften, die im Plusbereich sind, bekommen einen Bonus von der BEG, wer im Minusbereich ist, muss einen Malus zahlen. Von allen 28 bewerteten Gesellschaften sind aber beim aktuellen Ranking nur zwei knapp in den Minusbereich gerutscht. Das Eisenbahnunternehmen, das am besten bewertet wurde, ist nahe an die Höchstpunktzahl herangekommen: 90,98 Punkte hat der Kissinger Stern eingefahren.

Im Vergleich dazu schaut es für den Meridian schlecht aus, er liegt bei gerade einmal 12,43 Punkten. Noch im Vorjahresranking waren es gut sechs Punkte mehr gewesen. Laut einer Sprecherin der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist der "erhebliche Abstieg" des Meridian auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen haben sich zahlreiche Netze, die im Jahr 2016 noch hinter dem Meridian platziert waren, im ersten Halbjahr 2017 deutlich verbessert und sind am Meridian vorbeigezogen. Zum anderen gab es für den Meridian schlechtere Bewertungen bei der Sauberkeit der Züge außen und an den Einstiegsbereichen sowie bei den Fahrgastinformationen.

Besser schneidet die Südostbayernbahn ab, die die Strecke von Wasserburg aus durch den Landkreis Richtung München bedient. Sie ist wie 2016 auf Rang zehn gelandet und liegt bei 35,23 Pluspunkten, das ist sogar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Die Bewertungen der Tester verbesserten sich dabei in mehreren Kategorien, sie zeigten sich zufriedener, was die Sauberkeit, die Fahrgastinformationen und die Funktionsfähigkeit der Innenausstattung betrifft.

Auch die Tatsache, dass im Inneren wenig durch Graffiti verschmiert oder verkratzt ist, gefiel den Testern. Im Rahmen der Fahrgastbefragungen, die auch in das Qualitätsranking mit einfließen, wurde die Sauberkeit der Züge laut einer BEG-Sprecherin ebenfalls deutlich positiver beurteilt.

© SZ vom 14.08.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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