Ebersberg:Länger schwimmen

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Stadt Ebersberg erlässt neue Satzung für Klostersee-Bad

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Mehr Zeit zum Schwimmen und weniger Vandalismus soll es bald im Familienbad am Klostersee geben. Der Stadtrat verabschiedete nun einstimmig ein neues Regelwerk für das Bad, dieses ist vom kommenden Sommer an täglich eine Stunde länger, bis 22 Uhr, geöffnet.

Anarchie herrschte auch bisher nicht im städtischen Bad, bereits seit dem Jahr 1992 regelt eine Hausordnung, was am Klostersee gestattet ist und was nicht. Etwa das Mitbringen von Alkohol, Haustieren und Grills oder das Hinterlassen von Abfall. Ebenfalls festgelegt ist in der Hausordnung, dass während der Badesaison von Mai bis September von 7.30 bis 21 Uhr geöffnet ist, außerhalb der Saison von 9 bis 18 Uhr. Etwas schwierig gestaltete sich indes in der Vergangenheit die Durchsetzung dieser Hausordnung, wie Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) und Annemarie Pfleger von der Abteilung Familie und Kultur nun im Stadtrat erläuterten. Denn theoretisch kann die Polizei nur tätig werden, wenn sie ein Vertreter des Eigentümers, also der Stadt Ebersberg, konkret dazu auffordert. Zwar habe die Stadt der Polizei eine "Quasi-Generalvollmacht" erteilt, so dass die Ordnungshüter nächtliche Eindringlinge auch dingfest machen dürfen, ohne zuvor den Bürgermeister oder einen Rathausmitarbeiter aus dem Bett zu klingeln. Besser sei es allerdings, so habe es die Polizei der Stadt empfohlen, die Hausordnung in eine Benutzungsverordnung umzuwandeln. So hätte die Polizei von sich aus die Möglichkeit, gegen Randalierer im Familienbad vorzugehen und auch Bußgelder zu verhängen. Im Zuge dessen könne man gleich die Öffnungszeiten etwas verlängern, im vergangenen Sommer habe sich gezeigt, dass dafür durchaus Bedarf bestehe, so Brilmayer. Das Bad war um 21 Uhr oft noch gut besucht.

Ohne Gegenstimmen wurde die neue Verordnung angenommen, es gab lediglich eine kleine Debatte über die Frage, ob man nicht auch die Badesaison mit ihren längeren Öffnungszeiten verlängern soll. Das hatte Alexander Gressierer (CSU) angeregt mit dem Argument, vielleicht wolle ja jemand schon im April oder noch im Oktober schwimmen gehen. Diese Öffnungszeiten beträfen ja nur das städtische Familienbad, meinte Doris Rauscher (SPD), "jeder kann in den See springen, wann er will". Schließlich gebe es ja auch bereits seit Jahren Eis-Schwimmer. "Wir lassen es jetzt mal so, wie es ist", schlug Brilmayer vor, wenn es Probleme gebe, "kann man immer noch etwas ändern".

© SZ vom 17.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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