Ebersberg:Konzept für den Notfall gesucht

Landkreis verhandelt über Flüchtlingsunterbringung

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommt, ist deutlich höher als bisher prognostiziert, im Landratsamt rechnet man aber dennoch nicht damit, dass bis zum Jahresende deutlich mehr als die bisher prognostizierten 1190 Asylbewerber hier leben werden. "Wir gehen davon aus, dass die bisherigen Zahlen weiter gelten", sagt Andreas Stephan, Leiter der Abteilung Zentrales. 30 Menschen werden dem Kreis derzeit pro Woche neu zugewiesen. Weil eine Entspannung der Lage nicht absehbar ist, rechnen die Fachleute im Landratsamt auch damit, dass die Turnhalle des Gymnasiums Kirchseeon wohl über die Sommerferien hinaus als Flüchtlingsunterkunft dienen wird. "Aber da ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen", unterstreicht Stephan. Unklar ist derzeit, wie der Notfallplan im Landkreis Ebersberg künftig umgesetzt werden kann. Die Regierung von Oberbayern fordert nämlich, dass jeder Landkreis ein Konzept präsentiert, wie er für Notsituationen innerhalb von kürzester Zeit Platz für 300 Flüchtlinge schaffen könnte. Dies wäre laut Stephan aber weder in der Turnhalle des Gymnasiums Vaterstetten, noch in der des Gymnasiums Markt Schwaben möglich, beide bieten jeweils allenfalls Platz für 200 Menschen. "Aber wir suchen nach einer Lösung", so Stephan. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise das Aufstellen von Traglufthallen. In der Vergangenheit hatte es gereicht, für den Notfall 200 Plätze zur Verfügung zu halten. In Kraft getreten war der Notfallplan bisher einmal: Im Mai und Juni war die Vaterstettener Schulturnhalle als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt worden. Erst am Mittwoch ist der Notfallplan erneut in den Landkreisen Dachau und Rosenheim aktiviert worden.

© SZ vom 22.08.2015 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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