Der Gedanke dahinter wäre ja an sich nicht schlecht: Jeder zerkleinert große Kartons, bevor er sie in den Papiermüll schmeißt. Dadurch passt mehr in die Container, die dann tatsächlich vorwiegend Wertstoffe und nicht Luft enthalten. Praktisch aber funktioniert das nicht immer. Beim Versuch, die Kartons doch irgendwie in den kleinen Schlitz zu stopfen oder ihn mit der einen Hand zu balancieren und mit der anderen zu leeren, fällt der Inhalt daneben, wird vom Wind weggetragen - und rundherum schaut es bald aus wie auf einer wilden Müllhalde. Auch vier Monate nach der Umstellung schlagen daher in den Gemeindeverwaltungen immer noch viele Klagen über die Papiercontainer des neuen Entsorgers Veolia auf.
In der Vergangenheit war die Zornedinger Firma Ammer für die Papierentsorgung im Landkreis zuständig gewesen. Das Unternehmen Veolia hatte sich aber dann in einer europaweiten Ausschreibung gegen Ammer und andere Mitbewerber durchgesetzt; als Partner im Landkreis hat sie die Forstinninger Firma Ehgartner. Doch nach Erfahrungen des Landratsamts sind nicht alle neuen Papiercontainer problematisch. "Die Container an den Wertstoffhöfen sowie die kleineren und größeren Umleerbehälter an den Wertstoffinseln bereiten keine Probleme. Die Schwierigkeiten konzentrieren sich auf die von der Firma Veolia gelieferten sogenannten Schlitzcontainer", so Evelyn Schwaiger, Sprecherin des Landratsamts. Diese Container seien im Volumen kleiner als gewünscht und auch von der Handhabung her nicht ideal, weil die Einwurf-Öffnungen zu klein beziehungsweise schwer zugängig seien. Das verursache an manchen Standplätzen Probleme, obwohl die Firma Ehgartner sich bemühe, dem durch häufigere Leerungen - die für den Landkreis kostenneutral seien - entgegen zu wirken.
Einige der Schlitzcontainer sind bereits ausgetauscht worden, zum Beispiel in Poing, Ebersberg, Zorneding und Grafing. Weitere sollen in den nächsten Tagen ersetzt werden. Nicht alle Container werden aber laut Landratsamt erneuert. Bei den Schlitzcontainern, die stehen bleiben, werden allerdings dafür die Einwurf-Öffnungen vergrößert. Diese Umrüstungen würden sukzessive von der Firma Ehgartner erledigt, so Schwaiger.