Ebersberg:Kerzen statt Strom

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Auch im Landkreis geht vielerorts zur "Earth Hour" das Licht aus

Von Anselm Schindler, Ebersberg

Am Samstagabend werden in der Gaststätte Taverna Octapus in Oberpframmern die Lichter ausgehen. Mit Kerzen wollen die Betreiber des griechischen Restaurants dafür Sorge tragen, dass die Gäste sich auch ohne elektrisches Licht auf der Speisekarte zurechtfinden. "Das wird, glaube ich, merkwürdig", sagt Eva Sparhari, Inhaberin der Taverne, "vielleicht aber auch romantisch." Mit dem geplanten Stromausfall beteiligt sich ihre Gaststätte an der weltweit stattfindenden Earth Hour - so wie viele andere Menschen im Landkreis, aus Oberpframmern, Ebersberg, Aßling und Poing.

Die Idee ist schnell erklärt: Um 20.30 Uhr sollen weltweit möglichst viele Lichter ausgehen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Menschen mit ihrem Handeln Einfluss auf die Zukunft des Planeten haben. Ihren Anfang nahm die Earth Hour im Jahr 2007 in Sydney, als Hunderttausende Australier gemeinsam das Licht ausschalteten. Seit 2008 wird die Earth Hour international begangen. Im vergangenen Jahr nahmen rund 7000 Städte in 172 Ländern teil, darunter auch 227 deutsche Städte. In diesem Jahr werden es wohl noch mehr sein. Auch im Landkreis beteiligen sich einige Städte und Gemeinden an der Aktion. Neben der Taverna Octapus sollen in zwei anderen Gaststätten in Oberpframmern für eine Stunde die Lichter ausgehen. Auch der Oberpframmerner Kirchturm, seit einigen Monaten mit energiesparenden LED-Leuchten bestückt, wird für 60 Minuten von der Nacht verschluckt.

In der Gemeinde Aßling wird ebenfalls pünktlich zur Earth Hour die Beleuchtung der Pfarrkirche ausgehen. Am Kirchplatz werden sich Bürger zu einer besinnlichen Stunde treffen, Feuerschalen sollen für Wärme und Licht sorgen, wenn um halb neun die Lichter verlöschen. Auch die Inhaber von Geschäften in Aßling sind dazu angehalten, die Außenbeleuchtungen auszuschalten. In Aßling will man die Earth Hour auch dazu nutzen, die Bürger über die Energiewende zu informieren: Anton Fischer vom Arbeitskreis Energie wird die Bürger über aktuelle Projekte aufklären.

Wie viele Ebersberger teilnehmen werden? "Das wird sich dann zeigen", sagt Christian Siebel, Klimaschutzmanager der Stadt Ebersberg, gespannt. Viele Geschäfte würden sich an der Aktion beteiligen, erklärt Siebel, wie viele es seien, zeige sich aber erst dann, wenn die Glühbirnen und LEDs tatsächlich dunkel werden. Die Stadt Ebersberg beteiligt sich bereits im dritten Jahr in Folge an der Earth Hour. "Und jedes Jahr haben mehr mitgemacht", freut sich Klimaschutzmanager Siebel, "beim ersten Mal war die Liste noch sehr kurz." Auch die Beleuchtung des Ebersberger Rathauses soll für eine Stunde lang ausgehen, vor dem Rathaus gibt es ein Rahmenprogramm mit Energiefahrrad, Getränken, Snacks und Musik.

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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