Sitzgelegenheiten:Seniorenbeirat wünscht sich mehr Bänke

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Viele Sitzgelegenheiten in Ebersberg laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Sie sind schmutzig oder kaputt. Der Seniorenbeirat will dies nun ändern und hat als ersten Schritt eine Bestandsaufnahme gemacht.

Von Sebastian Hartinger, Ebersberg

Auf Spaziergängen oder nach dem Einkauf mit zwei schweren Tüten in der Hand kommt eine kurze Verschnaufpause gerade richtig. Dumm nur, wenn einen statt einer gemütlichen Sitzgelegenheit Moosbefall, überfüllte Mülleimer oder gleich eine umgekippte Bank erwartet. Was in der Kreisstadt keine Seltenheit ist: Viele öffentliche Sitzgelegenheiten in Ebersberg weisen teils massive Mängel auf. Der Seniorenbeirat Ebersberg hat sich dieses Themas nun angenommen, denn besonders für Ältere sind verschmutzte oder gar nicht vorhandene Sitzbänke ein großes Ärgernis. Am Montag übergaben Vertreter des Seniorenbeirats im Rathaus einen umfangreichen Bericht über mangelhafte oder fehlende Bänke im Stadtgebiet.

"Wir haben uns im alten Jahr überlegt, was uns fehlt," berichtet Thomas John, Vorsitzender des Seniorenbeirats der Stadt Ebersberg. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, dass dies "Stellen seien, an denen man sich hinsetzen kann. Wir haben unseren Gedanken erweitert, und haben viele Bänke gesucht", sagt John - und die Ehrenamtlichen wurden fündig. Insgesamt haben die Senioren 73 Standorte in und um Ebersberg erfasst, an denen welche zu finden sind. Mit dem Finden der Bänke allein ist es indes nicht getan, denn: "die Meisten sind nicht in einem optimalen Zustand", meint John. "Zwei sind überhaupt nicht nutzbar, da keine Sitzfläche mehr vorhanden ist."

Der Bericht enthält Fotos und mögliche neue Standorte

Aus diesem Grund hat der Seniorenbeirat nun seinen umfassenden Bericht den Bürgermeistern der Stadt Ebersberg überreicht. Dieser enthält Fotos von allen 73 Standorten, die der Seniorenbeirat Manfred Lipp fotografiert hat. Zusätzlich dazu haben sich die Senioren die Mühe gemacht, alle Flächen, an denen Sitzmöglichkeiten zu finden sind, auf einer Karte am Anfang des Berichts zu markieren. Aber der Bank-Report ist auch ein bisschen Wunschzettel: "Dort wo Bänke fehlen, haben wir Plätze erwähnt, wo man welche hinsetzen kann", sagt John. Bedarf dafür sehen die Seniorenbeiräte reichlich, insgesamt werden in dem Bericht 32 neue geeignete Standorte für Bänke im Stadtgebiet vorgeschlagen.

Was die bestehenden Sitzgelegenheiten betrifft, sind nicht alle der beanstandeten Bänke in einem komplett desolaten Zustand. Bei vielen würde es schon reichen, meint John, wenn jemand "mit dem Dampfstrahler drübergehen würde". Diese wären so wenigstens vom Moos befreit. Allerdings gehören nicht alle Bänke, die in dem Bericht zu finden sind, der Stadt, merkte Peter Hölzer vom Amt für Familie und Kultur an. Daraufhin machte John den Vorschlag, dass die Stadt neben ihren eigenen Sitzmöglichkeiten auch die privaten mitsäubert - falls die Eigentümer dies in Ordnung fänden.

Die Umsetzung ist von Spenden abhängig

Bürgermeister Walter Brillmayer (CSU) und sein Vize Toni Ried (FW), der selbst Vorsitzender des Ebersberger Verschönerungsvereins ist, zeigten sich von der Arbeit der Ehrenamtlichen angetan. Dies sei eine schöne Aktion, die mit den Senioren gemeinsam ausgeführt werden kann, erklärt Ried. Außerdem lobte er die Arbeit der Senioren als "sehr guten, effektiven Beitrag. Wir brauchen Bänke zum Ausruhen, und nicht nur welche an einer schönen Aussicht."

Die Umsetzung des Projekts, also die Reparatur und Reinigung der bestehenden und das Aufstellen neuer Bänke, wird natürlich von Spenden abhängig sein. Neben der Stadt werde auch der Ortsverschönerungsverein sich daran beteiligen, versprach Ried. Karin Scharl, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates, stellt klar, was sie sich nun für die nahe Zukunft erhoffe: "Wir erwarten, dass entweder Arbeiter oder Asylsuchende zu den Bänken hinfahren, und diese reinigen und reparieren werden". Nicht nur für die älteren Mitbürger wäre dies eine gute Sache.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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