Ebersberg:Junge Leute bleiben aus

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Beim Ausbildungstag der Ega kommen weniger Gäste als erhofft

Von Viviane Rückner, Ebersberg

Der Andrang hielt sich in Grenzen am Ausbildungstag auf der EGA 17. Vereinzelt liefen ein paar Jugendliche in kleinen Gruppen durchs Ausstellungszelt, einige Anbieter schauten sich gelangweilt um.

An sich war es eine gute Idee, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich über die verschiedensten Ausbildungsberufe in Ebersberg zu informieren. In zwei Zelten konnten sich Unternehmen mit ihren Informationsständen vorstellen, außerdem gab es weitere Angebote wie Vorträge zu einzelnen Berufsfeldern oder ein Bewerbertraining.

Die AOK-Versicherung warb mit Unterstützung für die Job- und Lehrstellensuche, doch auch dort hatten die Messe-Vertreter der AOK mit mehr Besuchern gerechnet. Mit ungefähr 200 Personen wollten sie pro Tag Kontakt aufnehmen, an diesem Vormittag kamen höchstens 40 Besucher bei ihrem Stand vorbei, um sich zu informieren und am Gewinnspiel teilzunehmen. "Die Schulen haben vielleicht einfach zu wenig Werbung gemacht.", gab ein Vertreter der AOK zu bedenken.

Auch die Schülerinnen des Grafinger Gymnasiums, Lina Henglein, Annabel Acker und Viktoria Schröder, alle in der zehnten Klasse, bestätigten diese Aussage. Die Teilnahme sei auf freiwilliger Basis gewesen und nur ein Drittel ihrer Klasse hat die Chance genutzt. Allerdings wussten viele andere Schüler gar nichts von der Veranstaltung, da es von den Lehrern kaum beworben wurde. Mehr Schüler, gerade von Real- und Mittelschule, hätten sie allerdings schon erwartet.

Es gab aber auch positive Stimmen beim Ausbildungstag. Heidi Hermann stellte die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherung und Finanzen vor und war zufrieden mit der Anzahl an Schülern, die sie auf sich aufmerksam machen konnte. "Man muss selber auf die Jugendlichen zugehen, die sind in dem Alter noch nicht so weit", merkte sie an. Außerdem betonte sie, dass die Schüler meist noch unentschlossen seien und deshalb nicht von selber auf die Firmenvertreter zugehen würden.

Auch Martin Freundl von der Ebersberger Bäckerei Freundl zeigte sich zufrieden, es seien mehrere Interessenten auf ihn zugekommen, berichtete er. Maria Weininger vom Grafinger Gesundheits-Onlineshop Hofer'sche Sanvithek erzählte begeistert, dass sie zwei jungen Männern mit Migrationshintergrund Schnuppertage bei sich im Unternehmen zugesagt habe.

"Gerade um neue Ideen zu bekommen und genauere Informationen zu einzelnen Fragen zu erhalten ist die EGA 17 eigentlich eine gute Chance", erklärte Raul Schweizer, 17, von dem beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft GmbH Ebersberg. Richard Härtter, Einstellungsberater bei der Polizei, kam am Freitag um interessierten Schülern beim Ausbildungstag weiterzuhelfen, er war bereits bei mehreren Messen im Einsatz und gab zu bedenken, dass manchmal der Ansturm erst nachmittags kommt und man nie sicher voraus planen kann.

Einen großen Andrang gab es am Freitag definitiv nicht, doch noch haben die Ausbilder Hoffnung, mit den meisten Besuchern rechnen sie erst am Wochenende.

© SZ vom 13.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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