Ebersberg:Jobmotor friert ein

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Arbeitslosenquote steigt im Januar deutlich, Grund ist die Kälte

Je tiefer die Temperaturen, desto höher die Arbeitslosenzahlen. Dies hat sich auch im vergangenen Monat im Landkreis gezeigt. Die von der zuständigen Agentur für Arbeit in Freising ermittelte Quote lag im Januar bei 2,5 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass im Januar 1783 Landkreisbürger Anspruch auf Arbeitslosengeld hatten, im Vormonat waren es noch 1475 gewesen. Betrachtet man dagegen die Zahl aller bei der Agentur als arbeitssuchend gemeldeten Personen, also etwa auch die Bezieher von Hartz IV, fällt der Anstieg indes weniger deutlich aus: Im Dezember waren dort 3236 Arbeitssuchende registriert, nun sind es gerade einmal 30 mehr.

Auch bei der Arbeitsagentur sieht man in der Entwicklung keinen Grund zur Besorgnis. Wie Amtsleiterin Karin Weber erklärt, liege der Anstieg vor allem "an den witterungsbedingten Entlassungen in den Außenberufen, denn in der Baubranche oder dem Garten- und Landschaftsbau kann bei Minusgraden nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt gearbeitet werden". Eine ähnliche Entwicklung gebe es immer in den Wintermonaten, im Januar des Vorjahres lag die Durchschnitts-Quote in Ebersberg, Freising, Erding und Dachau bei 2,5 Prozent - was exakt dem Wert von Januar 2017 entspreche. Am höchsten liegt die Quote derzeit in Dachau mit 2,7 Prozent, dicht gefolgt von Freising mit 2,6. Den niedrigsten Wert gibt es in Erding, hier sind es nur 2,2 Prozent. "Erfahrungsgemäß wird sich die Arbeitslosigkeit bei steigenden Temperaturen schnell wieder reduzieren, denn der Arbeitsmarkt in unserer Region präsentiert sich unverändert aufnahmefähig", so Weber.

Und auch im Januar war die Personalnachfrage ungebrochen, insgesamt wurden in den vier Landkreisen 4552 neue Mitarbeiter gesucht. In den Berufsbereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gesucht waren 1270 Stellen offen, im produzierende Gewerbe insgesamt 978. Bei den Gesundheits- und Sozialberufen waren 700 bei der Agentur für Arbeit gemeldete Stellen vakant. Besonders hier besteht im Landkreis Ebersberg große Nachfrage: Von insgesamt 903 offenen Stellen entfielen 234 auf den Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. Viel zu tun gibt es offenbar auch im produzierenden Gewebe im Landkreis, hier wurden Ende Januar noch 179 Mitarbeiter gesucht, den Verkaufsberufen waren 137 offene Arbeitsangebote gemeldet.

© SZ vom 01.02.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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