Ebersberg:Internet und Heckenschere

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Info-Veranstaltung für Asyl-Helfer klärt praktische Fragen

Von Christian Endt, Ebersberg

Mit 1700 neuen Asylbewerbern rechnet Landrat Robert Niedergesäß in diesem Jahr, viermal mehr als 2014. Das sagte der Landrat auf einer Informationsveranstaltung für die Ehrenamtlichen der Helferkreise, die das Landratsamt bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme unterstützen. 180 Leute hatten sich angemeldet, gut 100 kamen tatsächlich. "Wir stehen vor enormen Herausforderungen", so Niedergesäß weiter: "Das Personal im Landratsamt arbeitet am Limit." Ausdrücklich lobte er den Einsatz seiner Leute. Elf-, Zwölf- und 13-Stunden-Tage seien die Regel, Wochenend- und Nachtschichten keine Ausnahme.

Vor allem sollte es an dem Abend aber um die freiwilligen Helfer gehen. Um deren Arbeit besser zu unterstützen, kündigte Niedergesäß die Einstellung eines Ehrenamtlichen-Koordinators mit halber Stelle im Landratsamt an, "als Brücke zwischen Behörde und Bürgern". Dann übergab er an die Fachleute von Sozialabteilung, Jobcenter, Arbeitsagentur und Gesundheitsamt. Vertreter der Landeshauptstadt München stellten das Projekt "Coming Home" vor, das Flüchtlingen die Rückkehr nach Hause erleichtern möchte.

Nach den Vorträgen konnten die Helfer selbst ihre Anliegen vortragen und eine Menge praktischer Fragen stellen. So wird ein Raum zur Lagerung von Sachspenden gebraucht, den die Gemeinden stellen müssten. Sie fragten nach Bank-Konten für Flüchtlinge - die tatsächlich vom ersten Tag an eröffnet werden können. Asylbewerber-Leistungen müssen aber in bar ausgezahlt werden. Dann ging es um die Beschäftigung von Flüchtlingen im eigenen Garten - für die eine Arbeitserlaubnis nötig ist, wenn Lohn bezahlt werden soll. Intensiv diskutiert wurde das Thema Internetzugang. Für Wlan in den Flüchtlingsunterkünften gebe es kein Geld vom Freistaat, erklärte Sozialamtsleiterin Stefanie Geisler. Außerdem sei die Haftungsfrage nicht geklärt. Aus dem Publikum kam der Begriff Freifunk, worauf die Integrationsbeauftragte Simic an die Gemeinden verwies. Dann meldete sich ein Mitarbeiter der Telekom und bot die Unterstützung seines Arbeitgebers an.

Zum Schluss dankte Landrat Niedergesäß den Helferkreisern für ihren Einsatz. "Es ist wichtig, dass wir alle dazu beitragen, dass die Stimmung eine gute bleibt", sagte er.

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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