Ebersberg:Hilfe für Senioren

Lesezeit: 1 min

Das Landratsamt erweitert sein Spendenprojekt

Von Sara Kreuter, Ebersberg

Die Menschen werden immer älter - und bedürftiger, wie es im Sozialbericht für den Landkreis heißt. Senioren sind zunehmend auf einen Zuverdienst zu ihrer Rente angewiesen; oft fehlen die finanziellen Mittel für die kleinen, aber wichtigen Ausgaben im Alltag. Um diesen bedürftigen, älteren Menschen zu helfen, weitet das Landratsamt das Spendenprojekt "Fördern und Helfen" in den kommenden Wochen auf Senioren aus.

Ein Spendenprojekt dieser Art sei längt überfällig, erklärt Evelyn Schwaiger, Pressesprecherin im Landratsamt. Für Senioren, denen die Grundsicherung im Alter nicht reicht, gebe es derzeit im Landkreis kaum Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Das soll sich nun ändern. Vor allem medizinischer Bedarf soll durch die Spenden gedeckt werden, wie etwa die Zuzahlung bei Brillen oder dem Zahnersatz. Senioren, die weit entfernt von ihren Verwandten wohnen, sollen in wichtigen Ausnahmen - bei Hochzeiten oder Beerdigungen - die Fahrtkarten nach Hause bezahlt bekommen. Neben der unmittelbaren, finanziellen Unterstützung in Notsituationen hat sich "Fördern und Helfen" zum Ziel gesetzt, die Senioren in größere Hilfssysteme und Netzwerke einzugliedern. Außerdem sollen Wege zurück in die Gesellschaft ermöglicht werden, beispielsweise durch VHS-Kurse oder einen Theaterbesuch.

Die Ausweitung des Spendenprojekts auf Senioren geht auf eine Initiative des Landrats Robert Niedergesäß (CSU) zurück. Bisher hat die Aktion "Fördern und Helfen" vor allem Kinder und Familien in finanziellen Nöten unterstützt. Auf der Homepage des Projektes werden bereits seit langem anonymisierte Fallbeispiele von bedürftigen Familien gezeigt, für die gezielt gespendet werden kann. Analog hierzu soll es bald den Bereich "Senioren" geben. Das Projekt finanziert sich ausschließlich über Spenden.

Das Projekt stehe noch ganz am Anfang, betont die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Lydia Pfeifer-Ritzmann. "Ich hoffe, möglichst viele Menschen im Landkreis fühlen sich von unserem Projekt angesprochen und helfen mit, den Spendentopf bald zu füllen." Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, der bedürftigen älteren Bevölkerungsschicht Mut zu machen, ihre finanzielle Notsituation einzugestehen. Die Verantwortlichen des Projektes hoffen, dass die betroffenen Senioren ihre Scham überwinden und sich trauen, die ihnen angebotenen Hilfeleistungen auch wirklich in Anspruch zu nehmen.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: