Ebersberg:Hilfe für die Retter

Lesezeit: 1 min

Glonner Feuerwehrseelsorger in Bad Aibling im Einsatz

Retter aus der ganzen Region haben nach dem Zugunglück bei Bad Aibling mit angepackt. Sogar österreichische Hubschrauber waren im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und die Toten zu bergen. Hilfe kam auch aus dem Landkreis Ebersberg, schließlich liegt die Unglücksstelle, an der die beiden Meridian-Züge ineinandergerast waren, nur 30 Kilometer von der Kreisstadt entfernt. Matthias Holzbauer aus Glonn ist Feuerwehrseelsorger und machte sich umgehend auf den Weg nach Bad Aibling, um seine Kollegen aus dem Landkreis Rosenheim bei der Betreuung der Feuerwehrleute nach dem schwierigen Einsatz zu unterstützen. "Nachdem das Team noch sehr jung ist, habe ich das entsprechend beraten und begleitet", erzählt er. Die Zusammenarbeit mit den Rosenheimern sei sehr gut gewesen.

Holzbauer verglich das Unglück mit dem Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall vor zehn Jahren. "Die Einsatzkräfte haben gestern wirklich eine Ausnahmesituation erlebt", sagte er am Mittwoch. "Trotzdem ist unglaublich gute Arbeit geleistet worden." Die vielen häufig freiwillig arbeitenden Helfer bräuchten nun Unterstützung. "Wenn man an vorderster Front arbeitet und in diesem Horrorszenario Menschen retten und bergen muss, hinterlässt das natürlich Eindrücke", sagte der Feuerwehrseelsorger. "Genau dafür wollen wir Hilfestellungen geben."

Auch die Mitglieder der anderen Hilfsorganisationen und Hilfsinstitutionen im Landkreis hätten sich umgehend aufgemacht, um ihre Kollegen zu unterstützen. So erhielt Martha Stark, Leiterin der Rettungsdienststelle des BRK-Kreisverbandes Ebersberg, am Dienstagvormittag eine Anfrage, ob sie bei Bedarf mit einer Schnelleinsatzgruppe aushelfen könne. "Aber es hat sich herausgestellt, dass sie dort doch zügig mit dem Einsatz durchkamen und keine Ablöse brauchten", sagte Stark. "Es kommt immer darauf an, wo ein Unglück passiert und welche Einheiten in der Nähe liegen", erklärt Stefan Sandner vom Technischen Hilfswerk in Markt Schwaben. Landkreisübergreifende Einsätze kämen zwar vor, bei Bad Aibling gebe es jedoch noch näher gelegene Einsatzstäbe. So wurde auch von den Verletzten, die in den umliegenden Krankenhäusern behandelt werden mussten, niemand in die Kreisklinik Ebersberg gebracht, obwohl man auch dort bereit zur Aufnahme von Unfallopfern gewesen wäre.

© SZ vom 11.02.2016 / fhu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: