Ebersberg:Heiße Bilder

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Vulkankrater, Thermalquellen: Filmer Toni Ackstaller beschäftigt sich gerne mit Naturphänomenen. (Foto: Toni Ackstaller/oh)

Weitere Auszeichnung für Toni Ackstallers Chile-Film

Nachdem die Saison für die Werke der Filmfreunde Ebersberg bereits überaus erfolgreich verlaufen ist, gibt es am kommenden Wochenende noch einen krönenden Abschluss zu feiern: Der Filmklub Objektiv veranstaltet am Sonntag, 27. November, um 10.30 Uhr im Carl-Orff-Saal der Musikschule Mönchengladbach eine Matinée mit dem Namen "2016: Die Besten" - und mit dabei ist "Eis und heiß - auf hohem Niveau" von Toni Ackstaller, eine eindrucksvolle filmische Reportage von Vulkankratern und Thermalquellen in Chile auf 4000 Metern Höhe. Fünf Juroren haben für die Veranstaltung die vier besten Amateurfilme Deutschlands dieses Jahres ausgewählt.

Mit ihrem Film "Altiplano" entführten Toni und Ilke Ackstaller bei "2014: Die Besten" die faszinierten Zuschauer ins bolivianischen Hochland, auf über 4000 Meter Höhe. Himmelsrichtung und Höhenlage bleiben unverändert, wenn es dieses Mal in den Norden Chiles an den Rand der Atacama-Wüste geht. Dort findet man - ähnlich wie in Island oder in Yellowstone - eine vulkanisch und geothermisch besonders aktive Region. Die Kombination von extremer Höhenlage und relativer Nähe zum Äquator (20. südlicher Breitengrad) erzeugt hier allerdings ganz einzigartige Naturphänomene, die, so Toni Ackstaller, "man so noch nicht gesehen hat und die wie nicht von dieser Welt zu sein scheinen". Mit seinem Film hat er diese Landschaft in einer einzigartig schönen Bildsprache eingefangen.

"Eis und heiß": Ein Thema, wie der Ebersberger Filmer es liebt, denn er hat sich längst vom sogenannten Reisetagebuch verabschiedet. Heute ist er bei seinen Reisen auf der Suche nach erzählenswerten Einzelthemen "mit einem deutlichen Hang zu Naturbeobachtungen", ergänzt er. Der 63-Jährige ist - besser: war - Physik- und Mathematik-Lehrer an einem Gymnasium. Seit kurzem befindet er sich im Ruhestand. Seine erste Filmkamera kaufte sich Ackstaller bereits vor 35 Jahren und vollzieht damit den Wechsel vom bis dahin starren Bild der Fotografie hin zum bewegten. Seine ersten Filme beschreibt er heute selbstkritisch als "kaum mehr vorzeigbar" und hakt sie mit einem "Schwamm drüber" ab. Doch mit einer ersten Videokamera und verbesserten Schnittmöglichkeiten werden seine Werke deutlich besser. 2003 findet Ackstaller in Ebersberg Kontakt zu einem Video-Stammtisch.

Heute ist Toni Ackstaller BDFA-Einzelmitglied, bleibt aber seinen Filmfreunden treu: "Ich fühle mich dort sehr wohl. Hier habe ich erste Anregungen zu einer bewussteren Filmgestaltung erhalten und schätze bis heute diese Möglichkeit konstruktiver Kritik." In diesem Sinne seien seine Werke auch immer Filme von Toni und Ilke Ackstaller: "Ohne die unendliche Geduld und Toleranz meiner Frau könnte ich meine Art von Reisefilmen gar nicht machen. Von Beginn an stand sie sehr wohlwollend zu meinem Hobby." Und nicht nur das: "Sie ist meine Sprecherin, meine Lektorin und meine hartnäckigste Kritikerin", sagt ihr Mann. Seit zehn Jahren schneidet und filmt Ilke Ackstaller zudem selbst. Wenn die Ebersberger Eheleute als Einzelautoren auftreten, hat das, wie sie sagen, "wettbewerbstaktische Gründe".

Offenbar mit Erfolg, denn die Liste an Auszeichnungen, die "Eis und heiß - auf hohem Niveau" bisher erhalten hat, kann sich sehen lassen: erster Preis und bester Film des Wettbewerbs beim Südbayrischen Landesfilmfestival, Bayerischer Löwe bei den Bayerischen Filmfestspielen (BAF), Goldmedaille beim Bundesfestival "Reisefilm" in Dortmund und eine Nominierung zu den 74. Deutschen Amateur-Filmfestspielen (DAFF) in St. Ingbert. So viele Lorbeeren sind schon ziemlich heiß - oder doch eher cool?

© SZ vom 25.11.2016 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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