Ebersberg:Hecken stutzen für einen Apfelkuchen

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Marga Linzmeier, Beate Fischbacher, Gabriele Adermayer und Barbara Kern (von links) bei der Heckenarbeit. (Foto: Christian Endt)

Freiwillige unterstützen das Ebersberger Waldmuseum beim Ehrenamtstag bei den Außenarbeiten

Von Johanna Feckl, Ebersberg

Ein laues Lüftchen streift durch das hochgewachsene Gras und bringt es leise zum Rascheln. Irgendwo in den Büschen zirpen Grillen, als ob es ein heißer Tag mitten im Hochsommer wäre. Tatsächlich sind es aber die Mittagsstunden an einem warmen Herbsttag, an dem sich Sonne und Wolken nicht so ganz entscheiden können, wer nun die Oberhand behalten soll. Barbara Kern vom Ebersberger Museum Wald und Umwelt freut sich über das gute Wetter. Und über die freiwilligen Helfer, die am Freitag im Rahmen eines Ehrenamtstages das Museum tatkräftig unterstützen.

Bereits zum zweiten Mal veranstaltet das Museum einen solchen Ehrenamtstag. "Wir haben so viele Dinge im Freien, die gepflegt werden müssen", sagt die Diplom-Forstwirtin und Umweltpädagogin Kern. Für Unterstützung sei man da immer sehr dankbar. "Außerdem kann man dadurch ganz gut von einer anderen Seite kennenlernen, was wir hier alles machen", ergänzt sie. Deshalb möchten sie einen solchen Ehrenamtstag regelmäßig an zwei oder drei Terminen pro Jahr veranstalten. Die Arbeit jedenfalls gehe nicht so schnell zur Neige.

Im Moment sind Kern und ihr Helferteam am Stutzen einer Niederhecke, die einige hundert Meter schräg hinter dem Museum am Waldrand die Bienenstation von dem schmalen Schotterweg abtrennt. Mit Geduld tragen die Ehrenamtlichen die sperrigen, abgeschnittenen Zweige und Äste einige Meter weiter, um sie dort an eine Benjeshecke anzubauen. Eine solche Hecke besteht hauptsächlich aus totem Gehölzschnitt, das in Form eines Walls aufgeschüttet wird und nach und nach miteinander verwächst. "Das ist das reinste Biotop für Tiere", sagt Kern. Verschiedene Vogelarten würden dort nisten und auch Nagetiere und Insekten fühlten sich in Benjeshecken sehr wohl.

Wenn das erledigt ist, gäbe es da noch den langen Weidenzaun, bei dem einige Meter neu eingeflochten werden müssten. Und die Kräuterspirale würde auch einmal wieder ein ordentliches Jäten gut vertragen. "Aber ich denke, wenn wir das mit den Hecken fertig bekommen, haben wir schon viel erreicht", sagt Kern. Für die übrigen geplanten Arbeiten wird der angesetzte Zeitraum von vier Stunden nicht ausreichend sein. Zumindest nicht für die nur drei freiwilligen Helfer, die gekommen sind.

Helfer wie Beate Fischbacher und Marga Linzmeier. Die beiden Nachbarinnen sind zum ersten Mal beim Ehrenamtstag des Museums dabei. Eigentlich verabreden sich die Frauen freitags immer zum gemeinsamen Nordic Walking. Aber als sie von dem Ehrenamtstag erfahren haben, "da dachten wir uns, das wäre doch auch einmal etwas", sagt Marga Linzmeier. Mit großen Gartenhandschuhen und entspannter Miene baut sie das tote Holz an die Benjeshecke an.

Einige Meter den Schotterweg entlang kümmern sich ihre Nachbarin Beate Fischbacher und ein dritter Ehrenamtlicher um das Abtragen der Niederhecke. "Wenn es zeitlich passt, warum sollte man dann nicht helfen", sagt Fischbacher und zuckt dabei mit den Schultern, ganz als ob die ehrenamtliche Unterstützung doch eigentlich selbstverständlich sei. Sie hat sichtlich Freude an der Arbeit im Freien. Mit einem Lächeln stapelt sie das abgeschnittene Holz neben dem Schotterweg, während ihr Kollege sich um das Trimmen der Niederhecke kümmert.

"Ich bin schon ein bisschen traurig, dass nicht mehr Freiwillige gekommen sind", gesteht Marga Linzmeier. Immerhin gibt es nach getaner Arbeit Kulinarisches aus dem kleinen Lehmofen, der den Wegesrand schmückt. Gabriele Adermayer testet dort neue Rezepte: Brot, Apfelkuchen und Bratäpfel. Es riecht köstlich. Eigentlich sollten sich doch bei solch leckeren Verlockungen und einer derart entspannten Atmosphäre im Grünen mehr Freiwillige gewinnen lassen.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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