Ebersberg:Gut versorgt bei Schlaganfällen

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"Stroke Unit" in Ebersberger Kreisklinik zertifiziert

Die Schlaganfall-Station der Kreisklinik Ebersberg verfügt ab sofort über eine vier Betten umfassende, telemedizinisch vernetzte "Stroke Unit" mit Zertifikat der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Das teilt die Klinik in einer Pressemeldung mit. Demnach habe ein multidisziplinäres Team um Martin Schmidt, Chefarzt der Inneren Medizin II, und Klaus Pürner, Oberarzt der Schlaganfall-Station, die hohen Qualitätsstandards in Diagnostik und Therapie, die dafür nötig sind, erfüllt. "Wir freuen uns, Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall aus dem Landkreis Ebersberg und der Umgebung auf derart hohem Niveau behandeln zu können", sagt Schmidt. Das Zertifikat für die Stroke Unit sei für Betroffene Garant, dass ein hoher Qualitätsstandard in ihrer medizinischen Versorgung sichergestellt und außerdem kontinuierlich weiter verbessert werde.

Stroke Units sind Spezialeinheiten für Schlaganfall-Patienten, die sowohl personell als auch technisch Anforderungen an Diagnose und Therapie Betroffener erfüllen. Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer mangelnden Durchblutung von Teilen des Gehirns, weil ein Blutgerinnsel ein Gefäß verstopft ist, oder die Ursache ist das Aufplatzen eines Hirn-Gefäßes. Bedeutend seltener reißt in der Halsschlagader die Gefäß-Innenhaut, löst sich von der mittleren Gefäßhaut, Blut gerät in den Zwischenraum, gerinnt und verursacht eine Engstelle. "Wichtig für die Diagnose sind beispielsweise bildgebende Verfahren wie Computertomografie oder Magnetresonanztomografie", so Klaus Pürner. In einer zertifizierten Stroke Unit würden lebenswichtige Funktionen der Betroffenen zudem rund um die Uhr überwacht, dort stehe ein Ärzte-Team verschiedener Fachrichtungen bereit und es könnten Medikamente verabreicht werden, die Blutgerinnsel im Gehirn auflösen können.

"Nach einem Schlaganfall ist es besonders wichtig, dass Patientinnen und Patienten früh mobilisiert werden und mit Reha begonnen wird. Dadurch können durch den Schlaganfall entstandene Behinderungen zurückgebildet oder zumindest gemildert werden", sagt Martin Schmidt. Daher sei ein Team aus Physio- und Ergotherapeutinnen sowie Logopädinnen auf der Ebersberger Stroke Unit unerlässlicher Teil des Teams. Gleiches gelte für die Pflegefachkräfte, die eine spezielle Fortbildung im neurologischen Bereich hätten.

Zwischen 1994 und April 2021 haben die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe laut eigenen Angaben rund 330 Stroke Units in Deutschland zertifiziert. Die Ebersberger Stroke Unit kommt hinzu und leistet dadurch einen Beitrag, die Überlebenschancen von Schlaganfall-Patienten zu erhöhen.

© SZ vom 16.10.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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