Wen es erwischt, der fühlt sich sehr schnell sehr schlecht: Fieber, schwere Kopf- und Gliederschmerzen, oft kommt auch noch ein trockener Husten dazu. "Es ist ein schweres Krankheitsbild", sagt Hermann Büchner, Chef des Ebersberger Gesundheitsamts. Die Grippewelle hat, wie er festgestellt hat, den Landkreis erreicht. Allein in der vergangenen Woche wurden 17 Erkrankungen gemeldet, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorwochen, als nur einer beziehungsweise fünf Fälle gemeldet wurden.
Wie viele Menschen im Landkreis tatsächlich erkrankt sind, lässt sich ohnehin schwer sagen: Es gibt zwar eine Meldepflicht, wenn ein Laborbefund positiv ausfällt, aber es wird längst nicht von jedem Kranken eine Probe ins Labor geschickt - viele Ärzte verlassen sich bei der Diagnose auf ihre Erfahrung.
Dass die Zahl der Grippeerkrankungen zum Jahresbeginn zunimmt, ist laut dem Fachmann vom Gesundheitsamt ein relativ üblicher Verlauf. Wie sich die Grippewelle weiter entwickeln wird, ist schwer zu prognostizieren. Im vergangenen Jahr ist der Landkreis vergleichsweise glimpflich davongekommen, im Jahr 2018 hingegen mussten sich viele Ebersberger mit Grippe ins Bett legen, 632 Fälle wurden damals insgesamt gemeldet. Dies lag laut Büchner nicht zuletzt daran, dass damals die Kassen in der Regel nur einen Dreifachimpfstoff zahlten, in dem kein Wirkstoff gegen den damals besonders häufig auftretenden Virentyp enthalten war.
Dies sei inzwischen anders, sagt Büchner, die derzeit verwendeten Impfstoffe seien durchaus wirksam. Wer allerdings momentan noch nicht geimpft ist, ist eigentlich schon ein bisschen spät dran: Bis die Impfung sicher schützt, vergehen zehn bis 14 Tage - wer in dieser Zeit auf einen Kranken trifft, kann sich also trotzdem noch anstecken.