Ebersberg:Gießkanne ade

Kreis prüft Förderung ambulanter Pflegedienste

Früher war es eine Pflichtaufgabe, seit 2007 ist die Förderung von ambulanten Pflegediensten eine freiwillige Leistung des Landkreises. Bis zu 100 000 Euro jährlich - die Summe ist gedeckelt - gibt er hierfür aus. Ambulante Pflegedienste können 2200 Euro pro Jahr für jede Vollzeitpflegefachkraft beantragen, für jede Hilfskraft gibt es maximal 1100 Euro. Relativ unklar ist allerdings, ob die Pflegedienste dieses Geld tatsächlich brauchen und wie sie es verwenden - daher soll nun untersucht werden, wie wirksam die Förderung ist und wie sie in vergleichbaren Landkreisen gehandhabt wird. Das hat der zuständige Ausschuss für Soziales, Familie und Bildung des Kreistags nun beschlossen.

"Was bewirken wir mit welchem Geld für welchen Pflegedienst?" Diese Fragen wollte Alexander Müller (FDP) geklärt wissen; Rolf Jorga (CSU) wies darauf hin, dass Pflegedienste Wirtschaftsbetriebe seien, die ihre Kosten selbst hereinbringen müssten. Er plädierte für eine Offenlegung der Finanzsituation der Pflegedienste und gegebenenfalls eine Neustrukturierung der Förderung. Reinhard Oellerer (Grüne) sprach für eine grundsätzliche Beibehaltung der Förderung aus, ebenso wie Wilfried Seidelmann (FW). Gerade Pflegedienste, die sehr sorgfältig arbeiteten und viele schwere Pflegefälle betreuten, hätten Schwierigkeiten, mit der Vergütung hinzukommen, sagte der Mediziner. Gleichzeitig werde es immer wichtiger, die Pflege daheim auch sicherzustellen.

© SZ vom 20.10.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: