Ebersberg:Gelungener Auftakt

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Erster Seniorenempfang der SPD: Doris Rauscher und Peter Paul Gantzer im Gespräch mit ihren Gästen auf der Ebersberger Alm. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

SPD-Abgeordnete Doris Rauscher lädt erstmals zu Seniorenempfang ein

Von Anja Blum, Ebersberg

Den Sozialempfang der SPD gibt es bereits seit vielen Jahren - eine Tradition, die nun so langsam ausgeweitet wird: Vergangenes Jahr kam ein Empfang speziell für alle im Erziehungsbereich Engagierten hinzu, nun, am Montag, waren erstmals die Vertreter der Seniorenarbeit im Landkreis auf die Ebersberger Alm eingeladen. Als Ehrengast sprach Peter Paul Gantzer, der Alterspräsident des Bayerischen Landtags.

"Ich freue mich sehr über die große Resonanz", sagte Gastgeberin Doris Rauscher, die zwar auch Ebersberger Stadt- und Kreisrätin ist, den Empfang aber in ihrer Funktion als SPD-Landtagsabgeordnete initiiert hatte. Ihrer Einladung gefolgt waren etwa 80 Vertreter der Seniorenarbeit aus dem ganzen Landkreis: von Vereinen wie der "Aktion Aktiv im Alter" aus Hohenlinden über Organisationen im Gesundheitsbereich wie die Rheuma-Liga und die Wohlfahrtsverbände bis hin zu diversen Seniorenbeiräten und -sprechern aus verschiedenen Gemeinden.

"Bei diesem Auftakt soll es, neben der Wertschätzung, die er ausdrückt, darum gehen, dass sich alle einmal kennenlernen, man ins Gespräch kommt - und dann vielleicht später leichter wieder Kontakt aufnimmt", sagte Rauscher und kündigte bereits das ein oder andere Fachgespräch an, "bei dem wir Probleme der Seniorenpolitik auf regionaler Ebene diskutieren". Bei den Gästen kam der Empfang sehr gut an, alle waren voll des Lobes, vor allem für den Anstoß der Vernetzung. "Ich finde so etwas sehr konstruktiv, das sind wirklich Themen, die den Menschen auf den Nägeln brennen", sagte etwa Maximilian Meyer von den "Aktiven Wirtschaftssenioren". Und Janina Flieter vom Verein "Poinger helfen Poingern" sagte, sie könne sich Rauscher sogar als Vertrauensperson in einer persönlichen Krise vorstellen.

Rauscher sitzt - mit einem sozialen beruflichen Hintergrund versehen - sowohl im Sozialausschuss als auch im Ausschuss für die Themen Gesundheit und Pflege des Landtages. "Familienpolitik, von Kindern bis hin zu Senioren, und Pflege sind die Themen, wo ich unbedingt etwas bewegen möchte", so die 48-Jährige. Das sei in der Landespolitik zwar nicht einfach, aber auch nicht aussichtslos. Zum Beispiel sei es nun gelungen, eine Analyse des Bedarfs an Beratungsstellen für pflegende Angehörige in Auftrag zu geben. "Da haben wir schon seit Ewigkeiten darauf gewartet". Doch nicht nur hier, auch in vielen anderen Bereichen der Seniorenpolitik sieht Rauscher Defizite - von zu wenig altersgerechtem Wohnraum über Altersarmut bis zum Pflegenotstand. Letztendlich aber berge der demografische Wandel auch enorme Chancen: "Es sind hinzugewonnene Jahre, die man nur als Gewinn ansehen und aktiv gestalten muss. Das liegt nur in unserer aller Verantwortung."

Dass die steigende Lebenserwartung "keine Krise, sondern ein Triumph" sei, sagte auch Gantzer, mit 76 Jahren der älteste Landtagsabgeordnete Deutschlands. "Da dürfen wir uns von den Jungen nichts erzählen lassen." An der Rentenproblematik etwa seien nicht die vielen Älteren schuld, sondern die sinkenden Geburtenrate und die Wiedervereinigung. "Die Ost-Renten wurden nämlich nicht mit Steuermitteln, sondern aus dem westdeutschen Rententopf bezahlt", so Gantzer. Für ihn sind Senioren "vollwertige Mitglieder der Gesellschaft, zu 80 Prozent weder behindert noch dement". Deswegen plädierte er auch dafür, "dass jeder arbeiten darf, so lange er kann und möchte".

© SZ vom 06.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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