- Keine nennenswerte Belastung - zu diesem Schluss kam die Überprüfung des Mautausweichverkehrs durch Ebersberg. "Das war für uns zu erwarten, da sich kein Logistikunternehmen freiwillig durch die engen Straßen in der Umgebung zwängt", sagte Philipp Goldner (Grünen). Laut einer Untersuchung lasse sich nur jedes fünfzigste Fahrzeug den Mautausweichlern zurechnen.
Im vergangenen Mai war die Fernsehsendung Jetzt red i des Bayerischen Fernsehens zu Gast in Ebersberg. Dort ging es auch um die hohe Verkehrsbelastung durch Lastwagen in der Stadt und ob diese mit einem möglichem Mautausweichverkehr zusammenhängt. Das staatliche Bauamt Rosenheim hat den Sachverhalt geprüft. Sowohl an der Autobahnausfahrt der A 94 in Schwaberwegen, als auch an der A 8 in Rosenheim und Bad Aibling wurden Kameras aufgestellt, die die Nummernschilder der Fahrzeuge erfasst und miteinander verglichen haben. Wagen, die innerhalb einer gewissen Zeitspanne an beiden Streckenposten auftauchten, wurden dann als Transitverkehr eingestuft, der die Autobahnen umfährt und somit die Staatsstraße 2080 belastet.
Das Ergebnis ist beruhigend, es kann also Entwarnung gegeben werden. Von 437 erfassten LKW in Schwaberwegen wurden nur zwölf im Süden wiedererkannt. Das ist gerade einmal eine Quote von drei Prozent. Goldner dazu: "Und da wird zum Beispiel auch noch der Aldi-Laster mitgezählt, der in Ebersberg einen Zwischenstopp macht. Die bereinigte Zahl liegt wahrscheinlich noch darunter." Tatsächlich ist der Prozentsatz bei allen Fahrzeugen zusammen noch niedriger: nur 1,6 Prozent von insgesamt über 8000 erfassten Wagen. Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) freute sich über das Ergebnis, fand aber auch klare Worte: "Wir müssen uns bewusst sein, dass wir auch bei höheren Zahlen praktisch keine Sanktionsmöglichkeiten haben. Vor allem dann nicht, wenn wir keine anderen Gemeinden belasten wollten."