Ebersberg:Frischer Wind im Finanzamt

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Alexander Ulbricht (links) hat die Leitung der Behörde übernommen, sein Vorgänger Gerhard Stolz (Zweiter von rechts) geht in den Ruhestand. (Foto: Christian Endt)

Alexander Ulbricht löst Gerhard Stolz als Chef der Behörde ab - mit ihm werden hohe Erwartungen verknüpft

Von Julian Kettl, Ebersberg

"Entscheidungsfreudig, aufgeschlossen, flexibel." Das sind Eigenschaften, die Alexander Ulbricht laut Arbeitszeugnis mitbringt. Seit September 2017 ist er nun schon neuer Leiter des Finanzamtes Ebersberg und hat dabei auch gegenüber dem Personalrat einen positiven Eindruck gemacht. "Er nimmt sich Zeit für Gespräche, hat ein offenes Ohr und steht hinter den Mitarbeitern", beschrieb Personalratsvorsitzender Klaus Westermann seinen neuen Chef bei dessen Amtseinführung. Die fand am Mittwochvormittag im Pfarrsaal in der Baldestraße statt.

Nach der Begrüßung durch Regierungsdirektorin Monika Palos hielt Roland Jüptner, der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Steuern, die Festrede zur Begrüßung Ulbrichts. Gleichzeitig nahm er Abschied vom bisherigen Leiter des Ebersberger Finanzamtes Gerhard Stolz. Nach einer kurzen Kritik aktueller Beschlüsse des Bundesfinanzhofes, die das Steuerrecht für alle Beteiligten verkomplizierten, lobte er Stolz' Arbeit in der Leitung der Behörde. Er hinterlasse Ulbricht ein "wohlbestelltes Haus". Dafür sprach er dem ehemaligen Amtschef auch den Dank und die Anerkennung der bayerischen Staatsregierung für die "Jahrzehnte treuen Dienstes in der bayerischen Steuerverwaltung" aus.

Ulbricht habe durch seine bisherige Mitarbeit zu großen Entwicklungen dieser Verwaltung beigetragen, lobte Jüptner. "Wir erwarten jetzt in Ebersberg natürlich auch Großes", betonte er mit einem Lächeln. "Vielleicht gelingt nun der Neubau oder wenigstens Erweiterungsbau, um die Unterbringungssituation des Finanzamtes Ebersberg endlich zu verbessern." Das Finanzamt hat seinen Sitz in der ehemaligen Jesuitenresidenz am Schlossplatz. Die schlechte räumliche Situation dort wurde auch in den übrigen Reden bei der Veranstaltung mehrmals angesprochen. Bürgermeister Walter Brilmayer zeigte sich in seiner Ansprache zuversichtlich, gemeinsam mit der neuen Leitung "die räumlichen Probleme zu lösen". Auch den dortigen Parkplatzmangel sprach er an. Insgesamt aber blickte der Bürgermeister auf eine "angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Stolz" zurück und drückte seine Erwartungen für die Zukunft aus. "Ich hoffe, dass wir gemeinsam unsere Stadt und das Finanzamt voranbringen."

Vorgänger Stolz bedankte sich in seiner Ansprache bei seinen "Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die zahllosen schönen Momente in meinem Berufsleben". Seine Zeit als Leiter des Finanzamtes Ebersberg war die letzte Station vor seinem Ruhestand, die ihm in schöner Erinnerung bleiben wird. "Die letzte Etappe war die schönste meines Berufslebens."

Ulbricht verdeutlichte den hohen Anspruch, den der Landkreis Ebersberg an das Finanzamt stelle. "Viel Landwirtschaft" und gleichzeitig Gemeinden des Großraums München, die "gar nicht viel mit Landwirtschaft zu tun haben", bildeten ein breites, durchwachsenes Kundenspektrum. Auch der schnelle Bevölkerungszuwachs des Landkreises verstärke diesen Anspruch. Deswegen benötigte sein Finanzamt "Generalisten statt Spezialisten". Gleichzeitig lobte er die "motivierten und fähigen Mitarbeiter". Da deren Altersdurchschnitt bei 29 Jahren liegt, sei er das erste Mal in seinem Berufsleben "einer der Älteren." Auch Ulbricht verwies mit viel Humor auf den schlechten Zustand der Räumlichkeiten. Die Fluchtwege beschrieb er als "abenteuerlich".

In kurzen Reden begrüßten auch Landrat Robert Niedergesäß und Hartmut Schwab von der Steuerberaterkammer den neuen Amtschef.

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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