Ebersberg:Freude und Ausdauer

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Die Einschreibewochen der Musikschule beginnen

Von Sara Kreuter, Ebersberg

"Mit Musik kann man nie früh genug anfangen, aber man muss es richtig machen", erklärt Peter Pfaff, Leiter der Kommunalen Musikschule Ebersberg. "Richtig" bedeutet dabei in seinen Augen eine gesunde Mischung aus Freude am Spiel und Ausdauer beim Üben. Es bedeutet auch, die "richtige" Gruppe und das "richtige" Instrument für jedes Kind zu finden. "Kinder sind Originale. In der Musikschule wird ihr natürliches musikalisches Grundvertrauen gestärkt", heißt es auf einem Infoblatt für die anstehende Einschreibung. Mit einem vielfältigen Angebot hofft die Leitung der Musikschule, diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Einschreibewochen für das kommende Schuljahr beginnen nächsten Montag.

"Können macht Spaß", erklärt Pfaff das pädagogische Konzept der Institution, "und um etwas zu können, muss man üben. Wenn man beim Üben richtig gecoacht wird, macht auch das Spaß". Mit spielerischen Methoden und positivem Druck sollen die Kinder zum regelmäßigen Spielen auf ihrem Instrument motiviert werden. Gerade in der Musik ließen sich dabei schnell erste Ergebnisse erzielen. Vorspiele und kleine Konzerte vermittelten zudem Erfolgserlebnisse und können Anreize sein, welche die Kinder immer wieder von Neuem anspornen. "In der Musik sieht (und hört) man, dass sich Arbeit und Mühe lohnen", erklärt auch Wolfgang Ostermeier, Fachbereichsleiter und Musiklehrer an der Musikschule. "Die Kids müssen sich anstrengen, aber die Anstrengung ist zielgerichtet". Was Kinder in der Musikschule lernten, könnten sie auch im Leben anwenden.

Weil sich die Musikbranche stark über Erfolge und Wettbewerbe definiert, lastet auf der Musikschule ein hoher Druck. "Wir hingegen wollen ohne Druck und Drill die Freude an der Musik und dem Üben vermitteln", so Ostermeier. Die Entwicklung des Einzelnen in seinem Tempo stehe im Vordergrund. Dass die Musikschule bei Wettbewerben wie Jugend musiziert dennoch gute Ergebnisse erziele, spräche für ihr Konzept: "Wir können dem Vergleich mit anderen Musikschulen sehr gut stand halten", erklärt Pfaff stolz.

Mit rund 2100 Schülern und mehr als 50 Pädagogen ist die kommunale Musikschule die viertgrößte in Oberbayern. "Das ist ein enormer Vorteil, denn Größe bringt Vielfalt", so Ostermeier. Das Angebot der Musikschule erstreckt sich über eine Vielzahl von Instrumenten in allen Stilrichtungen. Außerdem bietet die Musikschule viele Möglichkeiten, schon früh einen Zugang zur Musik zu finden. Eltern-Kind-Gruppen beispielsweise - diese sogar schon für Kinder ab 18 Monaten - musikalische Früherziehung, die Musi-Kita oder eine instrumentale Grundausbildung für Kinder bis zehn Jahren auf allen Instrumenten sollen Kindern erste Einblicke in die Welt der Musik vermitteln. Das Instrumentenkarussell, wo die Kinder in fünf Phasen Klang, Spielweise und Funktion von verschiedenen Instrumenten kennen lernen und dadurch Gelegenheit haben, das zu ihnen passende Instrument zu finden, sei ein "großer Renner", so Pfaff.

Zunehmend liegt der Fokus der Musikschule auf dem Musizieren in Gruppen, Ensembles, Orchestern, Bands und Chören. So werde durch die gemeinsame Musik auch die soziale Kompetenz gestärkt - "außerdem macht das Zusammenspiel mit anderen großen Spaß", so Pfaff. Und es motiviert zum Üben. Auch die Kooperation mit Schulen ist im Vergleich zum Vorjahr stärker in den Vordergrund gerückt. Umständliche Anfahrtswege oder lange Schultage sollen für niemanden ein Hindernis sein. Schließlich soll jedes Kind die Möglichkeit haben, Musik zu machen.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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