Ebersberg:Finanzielle Punktlandung

Jugendamt kommt 2015 ohne Kostenüberschreitung aus

In den vergangenen Jahrzehnten gab es bei den Beratungen des Kreistags eine verlässliche Konstante: Laut und vernehmlich wurde über die hohen Kosten für die Jugendhilfe geklagt. In den vergangenen Jahren mischte sich in die Klagen Verständnis dafür, dass das Jugendamt ja nun auch nichts dafür könne, dass es immer mehr hilfebedürftige Kinder und Jugendliche gebe. In diesem Jahr aber gab es in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses nichts als Lob für Jugendamtsleiter Christian Salberg und sein Team. Diese hatten die Ausgaben für 2015 punktgenau kalkuliert, die Ausgaben lagen sogar um gut 67 000 Euro unter dem Ansatz im Haushalt.

Finanzmanagerin Brigitte Keller geriet geradezu ins Schwärmen: "Dank, Lob und Anerkennung" müsse man allen Beteiligten zollen, auch angesichts der Tatsache, dass man 2015 noch die schwierige Aufgabe der Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gestemmt habe. Salberg nahm das Lob zwar gerne an, machte aber auch deutlich, dass solche Ergebnisse auch immer Zufallstreffer seien: Ziehe nur ein schwieriger Fall zu, könnten die Ausgaben gleich um 60 000 bis 70 000 Euro steigen, erläuterte er der SZ. Dies könne man aber nicht vorhersehen und auch nicht in der Kostenkalkulation einplanen.

Insgesamt stiegen die Ausgaben im Jahr 2015 auf gut zwölf Millionen Euro, das sind nochmals knapp 70 000 Euro mehr als im Jahr 2014. Für das Jahr 2016 sind knapp 13,7 Millionen Euro für die Jugendhilfe eingeplant, deutlich mehr also als 2015. Die Finanzmanagerin geht daher davon aus, dass das Geld in diesem Jahr locker reichen müsste.

© SZ vom 13.04.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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