Ebersberg:Erst spazieren, dann sanieren

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Besonders aufschlussreich sind die Bilder des noch unsanierten Hallenbads in Ebersberg. Viele rote Stellen weisen auf einen Wärmeverlust hin. (Foto: privat)

Bei einer Aktion des Arbeitskreises Energiewende 2030 können Ebersberger ihre Häuser thermografisch untersuchen

Kalt, windstill und trocken muss es sein, wenn man sein Haus oder seine Wohnung thermografisch unter die Lupe nehmen möchte. Deshalb war zuerst nicht klar, ob der thermografische Spaziergang des Arbeitskreises Energiewende 2030 und des Klimaschutzmanagers Ebersberg überhaupt stattfinden kann. Doch die Ebersberger hatten Glück, und so konnten Klimaschutzmanager Christian Siebel und Philipp Rinne von der Energieagentur Ebersberg sie auf einen Spaziergang durch die Kreisstadt mitnehmen. Das Ziel: Gebäude mithilfe von Wärmebildern betrachten und so Energieverlusten und Wärmebrücken auf den Grund gehen sowie den Sanierungsbedarf ermitteln.

Nach einem Vortrag über Theorie und Praxis der Thermografie führte die Route des Spaziergangs dann vom Stadtzentrum aus bis zur Schwimmhalle und anschließend in die Haggenmiller- und die Baldestraße weiter. Verschiedene Gebäude wurden auf dem Weg mit der Wärmebildkamera untersucht; fast alle Gebäudeeffizienzklassen waren vertreten: vom kommunalen Bestandsgebäude der 70-er Jahre bis zum privaten Neubau von 2012.

Die Betrachtung zeigte auch den Sanierungsbedarf einzelner Bestandsgebäude. Besonders eindrücklich waren aber die Bilder des derzeit noch unsanierten Hallenbads. Aber auch an erst kürzlich sanierten Eigenheimen konnten punktuelle Nachbesserungsmöglichkeiten ermittelt werden. Wieder andere Teilnehmer fanden sich hingegen in ihren abgeschlossenen Bauvorhaben anhand der guten thermischen Eigenschaften der Gebäudehüllen bestätigt.

"Wir haben gesehen, dass der Informationsgewinn für die einzelnen Teilnehmer erheblich war, auch wenn ein solcher Spaziergang eine professionelle Energieberatung nicht ersetzen soll und kann", sagte Siebel im Anschluss an die Veranstaltung. Für viele Ebersberger sei die Aktion demnach ein Anstoß gewesen, weiterführende Beratung zu suchen. Diese wird laut Siebel auch gerne in Zusammenarbeit mit der Energieagentur des Landkreises vermittelt. "Wir prüfen nun, ob wir die bisher einmal jährlich stattfindende Aktion in ein kontinuierliches Angebot der Stadt überführen können", kündigte Bürgermeister Brilmayer an.

© SZ vom 22.03.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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