Ebersberg:Erfolgreich durch die Ausbildung

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Ein neues Programm stellt Lehrlingen und Betrieben einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite

Von Johanna Feckl, Ebersberg

- Zum Start ins neue Ausbildungsjahr im September ruft die Agentur für Arbeit ein neues Programm ins Leben. Mit der assistierten Ausbildung (AsA) sollen Lehrstellensuchende angesprochen werden, die keine optimalen Ausbildungsvoraussetzungen mitbringen: Jugendliche mit schwächeren Schulnoten, einem qualifizierenden oder einem regulären Mittelschulabschluss oder jene, die von Zuhause keine oder nur wenig Unterstützung erfahren. "Wir haben festgestellt, dass dieser Personenkreis durchaus einen Ausbildungsplatz findet, die Lehre dann aber oftmals bereits nach den ersten Monaten oder innerhalb des ersten Jahres abgebrochen wird", erklärt Christine Schöps, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Freising, die auch für den Landkreis Ebersberg zuständig ist.

Die allgemeine Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Landkreis Ebersberg stellt sich im Grunde genommen gut dar: So sind laut Pressemitteilung aktuell noch 240 Ausbildungsstellen unbesetzt und rund 156 Jugendliche an einem für sie passenden Ausbildungsplatz interessiert. Jedoch äußern laut Schöps die Lehrstellenbetriebe oftmals Bedenken bei potenziell schwierigeren Ausbildungsbewerbern. In der Praxis seien diese Jugendlichen sogar meist recht gut, doch Probleme in der Berufsschule gefährdeten häufig einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Das wirke sich auf das Verhältnis und das Arbeitsklima zwischen Lehrling und Ausbildungsbetrieb aus. Hier soll die assistierte Ausbildung angreifen, erklärt Schöps: "Der Ansatz ist der, dass eine ständige Betreuung der Jugendlichen von Ausbildungsbeginn an gewährleistet wird und nicht erst von einem Zeitpunkt an, zu dem bereits Schwierigkeiten aufgetreten sind." Dies sei zum Beispiel bei ausbildungsbegleitenden Hilfen der Fall.

Durch die assistierte Ausbildung sollen die Abbrecherquote bei Lehrlingen gesenkt und gleichzeitig die Chance auf einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss gesteigert werden. Jedem Auszubildenden wird vom Bildungsträger der assistierten Ausbildung, der Deutschen Angestellten-Akademie in München, ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt. Dieser stehe dem Jugendlichen bei sämtlichen Problemen, von Schwierigkeiten in der Berufsschule bis hin zu Problemen im Betrieb oder im Elternhaus, als Berater und Vermittler zur Verfügung. Bei schlechten Noten in der Berufsschule werde beispielsweise ein Nachhilfeunterricht in den betroffenen Fächern angeboten, so Schöps. Auch eine zusätzliche sozialpädagogische Betreuung ist bei Bedarf möglich.

Der persönliche Ansprechpartner kann dabei nicht nur für die Jugendlichen eine Hilfe sein, sondern auch für die Ausbildungsunternehmen. Gerade kleinständische Betriebe, die keine Kapazitäten für eine gesonderte Ausbildungsabteilung besitzen, würden sich oftmals überfordert von einer angemessenen Ausbildungsorganisation und Betreuung der Auszubildenden zeigen. Hier soll der Ansprechpartner der assistierten Ausbildung als entlastender Posten fungieren, so Schöps weiter. Aktuell sei das Programm der assistierten Ausbildung auf ein Kontingent für insgesamt bis zu zwölf Auszubildende aus den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg ausgelegt. "Je nach Nachfrage ist eine Aufstockung der Plätze aber durchaus möglich", ergänzt die Pressesprecherin der Agentur für Arbeit. Zum Ende des vergangenen Schuljahres seien Berufsberater an den Schulen bereits aktiv auf einige Jugendliche zugegangen, um sie auf das Modell einer assistierten Ausbildung aufmerksam zu machen.

Interessierte Jugendliche erreichen die Berufsberatung unter Telefon 0800/455 55 00 oder per E-Mail unter ebersberg@arbeitsagentur.de Betriebe, die noch offene Stellen für den kommenden Ausbildungsbeginn haben und sich als Arbeitgeber am Programm der assistierten Ausbildung beteiligen möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ebersberg unter Telefon 0800/455 55 20 oder per E-Mail an Ebersberg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de wenden.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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