Ebersberg:Entspannt bewerben

Lesezeit: 1 min

In Ebersberg eröffnet ein Jobcafé als Treffpunkt für Arbeitssuchende

Der Name täuscht. Mit einem Kaffeehaus hat das neue Ebersberger Jobcafé wenig zu tun - außer, dass Kaffee, Tee und Mineralwasser bereitstehen und die Atmosphäre recht entspannt ist. Doch an den Tischen wird nicht geratscht. Stattdessen stehen Computer bereit, mit denen Arbeitsuchende selbstständig oder nach Anleitung die Jobangebote durchforsten. "Kommen, suchen, finden" lautet das Motto des neuen Angebotes für Kunden des Jobcenters und der Arbeitsagentur Ebersberg. Landrat Robert Niedergesäß, die Leiterin der Arbeitsagentur in Ebersberg, Inge Boockmann, Jobcentergeschäftsführer Hermann Schmidbartl und Stefanie Geisler, Leiterin der Abteilung "Soziales und Bildung" im Landratsamt, haben anlässlich der Eröffnung vorbeigeschaut.

Betrieben wird das Job-Café vom IPB-Institut für Personaltraining und Beratung. Dessen Geschäftsführer Wilhelm Hörmannsdorfer, Britta Kraft, Leiterin der Niederlassung in Ebersberg, und Helmut Zeiler-Dressel haben die Gäste begrüßt und die Einrichtung erklärt.

"Manchmal kann es schon hilfreich sein, nur die Suchwörter zu verändern, die Suche gezielter zu gestalten, um mehr Treffer zu erreichen", erläutert Hermann Schmidbartl. Denn eine Intensivierung der Vermittlungsarbeit, eine Verbesserung der Marktchancen und damit mehr Arbeitssuchende, die wieder in einen Beruf einsteigen können, das sind die Ziele, die Jobcenter und Arbeitsagentur erreichen möchten. Das Angebot des Jobcafés dazu sei vielfältig und individuell an das angepasst, was der Einzelne brauche. Das könne das Erstellen von Bewerbungsunterlagen sein, die Vorbereitung auf ein bestimmtes Bewerbungsgespräch oder Bewerbungstraining allgemein.

Angeboten werden zudem verschiedene Workshops beispielsweise zur Online-Bewerbung, zu EDV-Grundlagen, zu den ersten 100 Tagen im Job. Denn auch eine Nachbetreuung nach der Arbeitsaufnahme ist möglich. Flexibel ist auch die Zeit, wie lange ein Arbeitssuchender die Unterstützung im Job-Café in Anspruch nehmen kann - von einigen Stunden bis zu drei Monaten, je nach Bedarf. Rund ein Viertel der mit etwa 100 000 Euro veranschlagten jährlichen Kosten wird der Landkreis übernehmen. Diese Art der Kooperation von Arbeitsagentur, Jobcenter und Landkreis sei einmalig. "Bei der vergleichsweise sehr niedrigen Arbeitslosenquote in unserem Landkreis haben wir eine Anzahl Arbeitssuchender, für die es besonders schwer ist, einen Job zu finden. Gezielte und individuelle Betreuung, wie das Jobcafé sie bietet, ist ein Versuch, hier weiterzuhelfen", sagte der Landrat. Das Café soll zunächst ein Jahr geöffnet sein.

© SZ vom 19.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: