Ebersberg:Entsetzen in der Kunstschmiede

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Unbekannte reißen auf dem Firmengelände in Langwied vier eiserne Leuchtobjekte aus der Verankerung

Von Anja Blum, Ebersberg

Vielleicht wollten die Täter nur überprüfen, wie erfolgreich ihre Trainingseinheit im Fitnessstudio gegenüber war? Irgendwann zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag wurden auf dem Grundstück der Kunstschmiede Bergmeister in Langweid vier kugelförmige Eisenskulpturen gewaltsam aus der Verankerung gerissen. Für deren Besitzer jedoch ist dies alles andere als ein Spaß: "Es ist sehr frustrierend, wenn etwas so Schönes, in dem wirklich viel Arbeit und Liebe stecken, derart mit Füßen getreten wird", sagt Elisabeth Larasser von der Firma Bergmeister. Außerdem entstand laut Polizei ein erheblicher Sachschaden von etwa 2000 Euro. "An den Objekten selbst haben wir bislang zwar noch keine Schrammen entdeckt", sagt Larasser, "aber die Verankerung und die Verkabelung sind definitiv kaputt." Deswegen müssten die Skulpturen auf jeden Fall zur Reparatur zurück in die Werkstatt.

Seit Mitte Dezember schmücken die vier Objekte die Einfahrt der Firma Bergmeister im Ebersberger Ortsteil Langwied. Es handelt sich dabei um leuchtende, polygonale Körper - also vieleckige Kugeln - aus Eisen. Entstanden sind die Leuchten aber eigentlich unter dem Dach der neu gegründeten Firma Sacrea aus Hohenlinden, die aus den Designern Benjamin von Pfaler, Ramses Goldblat und eben Matthias Larasser-Bergmeister von der Kunstschmiede besteht. Wie fruchtbar diese noch junge Zusammenarbeit ist, davon sollten die Skulpturen Zeugnis geben.

Im Boden verankert waren sie jeweils mit einem Dorn, also einem starken Eisenstift, hinzu kamen dicke Kabel. Am Sonntagnachmittag aber fand man die massiven Objekte rund um die Kunstschmiede verstreut. "Das war auf jeden Fall nicht der Wind, die hat jemand weggerollt", ist sich Larasser sicher. Außerdem gehen die Geschädigten aufgrund des erheblichen Gewichts der Kugeln von mehreren Tätern aus.

Das Grundstück der Firma Bergmeister in Langwied ist - wie die der Nachbarn auch - zu jeder Tages- und Nachtzeit frei zugänglich, obwohl dort viele Skulpturen stehen und auch immer wieder Materialien gelagert werden. Eine Umzäunung sei in diesem Ebersberger Gewerbegebiet nämlich gar nicht zulässig, erklärt Larasser. Bislang sahen die Verantwortlichen der Kunstschmiede darin auch gar kein Problem. Ganz im Gegenteil: "Es ist ja schön, wenn man sich nicht einsperren muss, und das Firmengelände wirkt ohne Mauer oder Zaun ja auch viel großzügiger." Angst vor Vandalismus oder Kriminalität habe man bislang trotzdem nicht verspürt: Nur einmal hätten welche beim Baumarkt gegenüber randaliert, ansonsten sei in Langwied noch nie etwas zerstört oder gestohlen worden, erzählt Larasser. "Umso entsetzter sind wir jetzt."

Deswegen wollen die Verantwortlichen der Firma Bergmeister die Sache auch nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern haben Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizeiinspektion Ebersberg hofft auf Hinweise auf den oder die Täter. Zeugen, die von Samstagabend bis Sonntagnachmittag in Langwied etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (08092) 82 68-0 zu melden.

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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