Ebersberg:Eine große Hilfe für Menschen mit kleinem Budget

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Einen "Roten Eber" für ihren ehrenamtlichen Einsatz hat Doris Rauscher den 22 Frauen von der Tauschzentrale übergeben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

SDP Ebersberg zeichnet die Frauen von der Tauschzentrale mit dem "Roten Eber" für ihr ehrenamtliches Engagement aus

Egal, wie sich das Wetter präsentiert, eins steht fest: Am Donnerstag beginnt in der Tauschzentrale in Ebersberg der Frühling. Die Helferinnen werden alle Hände voll damit zu tun haben, Kisten und Tüten auszupacken, die neue Ware zu registrieren, zu etikettieren und einzuräumen. Und schon am Dienstag drauf werden die Kunden alles ordentlich in den Regalen in den Räumen in der Dr.-Wintrich-Straße 47 finden und sich für wenig Geld schöne, gut erhaltene Frühjahrs- und Sommersachen - auch für die Kleinen - holen können. Organisiert wird das alles mittlerweile seit Jahrzehnten auf ehrenamtlicher Basis. Nun hat die Ebersberger SPD das Engagement der 22 Frauen von der Tauschzentrale gewürdigt: Sie wurden mit dem "Roten Eber" ausgezeichnet, den die SPD seit 2006 für besonderes ehrenamtliches Engagement verleiht. Preisträger in den Vorjahren waren unter anderem der Hospizverein, der Frauennotruf oder der Asylhelferkreis.

"Es ist ein lobenswerter Brauch, wer was Gutes bekommt, der bedankt sich auch", zitierte Ortsvorsitzender Dirk Schött bei dem kleinen Fest am Freitagabend in der Kugler-Alm in Aßlkofen den Dichter Wilhelm Busch. Und guten Grund haben die Ebersberger wirklich, sich einmal bei der Tauschzentrale zu bedanken, wie SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher in ihrer Laudatio unterstrich. Sie gehöre zu den Institutionen in der Stadt, die wirklich nicht mehr wegzudenken seien. Organisationen wie sie hätten zu einem neuen Image von Second-Hand-Läden beigetragen. Gut erhaltene und moderne Dinge seien dort zu haben, dies helfe vor allem denjenigen, bei denen das Geld für Shopping-Touren normalerweise nicht reiche, die mit ihrem Budget sehr sorgfältig haushalten müssten. "Jeder kann fündig werden, auch für kleines Geld", sagte Rauscher. Gleichzeitig wende sich das Modell auch gegen die Wegwerfgesellschaft, in der Dinge, die andere noch gut verwenden könnten, oft einfach aussortiert würden und im Müll landeten. Daher leiste die Tauschzentrale einen Beitrag zum nachhaltigen Konsum, sie trage dazu bei, dass die vorhandenen Ressourcen gerechter verteilt würden. "Tauschzentrale Ebersberg - Schrei vor Glück!", lieh sich die Abgeordnete kurzerhand den Werbeslogan eines Versandhandels aus. Rauscher dankte den Frauen für ihr Engagement und ihr Durchhaltevermögen. Dotiert ist der Preis mit 300 Euro, den die SPD-Stadtratsfraktion aus ihren Sitzungsgeldern spendet.

"Wir freuen uns sehr", sagte Angelika Reitzel, Leiterin der Tauschzentrale, über den Preis. Sie und ihr Team, so unterstrich sie, machten die Arbeit aber auch sehr gern: "Sie macht uns allen Spaß, und die meisten Menschen, mit denen wir es zu tun haben, sind wirklich nett."

© SZ vom 06.03.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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