Ebersberg:Ein Masterplan muss her

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Eine neue Arbeitsgruppe soll den Investitionsbedarf untersuchen

Wer viel vorhat, tut gut daran, einen Plan zu machen. Diese Weisheit befolgt nun auch der Landkreis für seine Schulen, denn auch hier hat man viel vor. Neben den geplanten neuen Bildungseinrichtungen stehen auch an den bestehenden Schulen einige teilweise sehr umfangreiche Investitionen an. Wie diese Aufgaben unter einen Hut zu bringen sind - vor allem finanziell - soll nun eine neue Arbeitsgruppe des Kreistages ermitteln. Das Ziel ist nicht weniger als ein "Masterplan Schulen" wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses erklärte.

Es ist ein schönes Stück Arbeit, das dem Landkreis an seinen Schulen bevorsteht. So müssen die naturwissenschaftlichen Fachräume des Grafinger Gymnasiums dringend saniert werden. Derzeit sind sie aufgrund ihres schlechten Zustandes teilweise nicht mehr benutzbar. Die Abzüge sind defekt, die Lagerung der Chemikalien genügt längst nicht mehr den modernen Sicherheitsvorschriften und auch bei den Fluchtwegen müsste nachgerüstet werden. Eine Schätzung aus dem vergangenen Jahr beziffert die Kosten auf mehr als zwei Millionen Euro.

Kaum billiger dürfte ein Ersatzbau für die seit Jahren als Klassenzimmer genutzten Container am Vaterstettener Humboldt-Gymnasium werden, wo derzeit 400 Schüler der Oberstufe auf ihr Abitur vorbereitet werden - wie bereits mehr als zehn Klassen vor ihnen.

Außerdem auf der Agenda stehen noch die Sanierung des Verwaltungstraktes der Ebersberger Dr.-Wintrich-Realschule und eine Erweiterung an der Seerosenschule in Poing. Diese wäre eigentlich dringend nötig, um den Ganztagesbetrieb auch in den unteren Klassen anbieten zu können, derzeit ist das nur von der dritten Klasse an möglich. Und nicht zuletzt steht auch noch die Frage im Raum, ob und bis wann man ein fünftes Gymnasium bauen soll, für das sich die Gemeinde Poing seit Jahren stark macht.

Zu klären, welche Maßnahmen am dringendsten sind, was sie voraussichtlich kosten werden und wo man die knappen Haushaltsmittel am sinnvollsten einsetzt, soll nun von Ende Oktober an die neue Arbeitsgruppe Schulentwicklung übernehmen. Der Schulausschuss des Kreistages beschloss nun die Einrichtung des neuen Gremiums. Dieses wird sich aus je zwei Vertretern aus jeder Fraktion oder Ausschussgemeinschaft sowie Mitarbeitern der Verwaltung zusammensetzen. Die Arbeitsgruppe hat einen straffen Zeitplan verordnet bekommen: Ende Oktober soll sie die Arbeit aufnehmen, damit bis März 2017 die Ergebnisse vorliegen und im Schulausschuss behandelt werden können.

© SZ vom 07.10.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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