Der Haubentaucher verankert sein Nest meist schwimmend im Schilf, deswegen bevorzugt er Gewässer mit ausreichend Ufervegetation, etwa den Egglburgersee in Ebersberg. Eine Ente aber ist der Haubentaucher nicht, vielmehr zählt er zur Familie der Lappentaucher (Podicipedidae), die an den Zehen keine Schwimmhäute haben, sondern Schwimmlappen.
Mit seinem langen Hals und dem orange-schwarzen Kopfgefieder ist dieser Wasservogel eine elegante Erscheinung - trotzdem gilt sein Name im Bayerischen als scherzhafte Beleidigung. Meist wird das Wort für die Charakterisierung von Zeitgenossen herangezogen, die irgendetwas falsch gemacht haben.
Warum der Haubentaucher zum Schimpfwort avancierte, ist ungewiss. Vielleicht leidet sein Ansehen unter einem geckenhaften Balzverhalten. Um zu beeindrucken, schüttelt dieser Vogel nämlich heftig den Kopf, spreizt die Federhaube und wirft sich in die sogenannte Pinguin-Pose: Dabei hebt er sich durch rasches Paddeln fast senkrecht aus dem Wasser. Möglicherweise ist aber auch das häufige Abtauchen mit dem Kopf unter Wasser schuld am schlechten Ruf. Mit Verweigerung der Realität hat dieses Verhalten jedoch eher weniger zu tun - immerhin sind Fische die Hauptnahrungsquelle dieser Spezies. Was auf all die menschlichen Haumdaucher vermutlich eher weniger zutrifft.
