Ebersberg:Drei Jahre Schonfrist

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Vorsitzender Bernhard Schäfer kündigt seinen Rücktritt an

Von Peter Kees, Ebersberg

Da hat der historische Verein für den Landkreis Ebersberg noch einmal Glück gehabt: Sein langjähriger Vorsitzender Bernhard Schäfer, seines Zeichens Historiker, Autor und Archivar des Landkreises sowie Museumsleiter der Stadt Grafing, hat sich noch einmal in dieser Funktion zur Verfügung gestellt. In drei Jahren aber, so kündigte Schäfer bei der Jahreshauptversammlung im Landratsamt an, werde er nicht mehr zur Wahl antreten. Nach 21 Jahren im Amt sei dann einfach mal Schluss.

Insofern brachte die jüngste Versammlung keine personellen Veränderungen: Das bestehende Team um Schäfer aus Rotraut Acker und Eva Niederreiter-Egerer als zweite Vorsitzende, Schriftführerin Ingrid Golanski und Schatzmeisterin Anja Walz wurde einstimmig wiedergewählt. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) betonte während der Versammlung, wie wichtig die Arbeit des Vereins für den Landkreis sei, stelle sie doch eine Klammer zwischen Vergangenheit und Zukunft her. Tatsächlich läuft laut Schäfer die Zusammenarbeit mit den örtlichen Heimat- und Geschichtsvereinen, den Museen und allen anderen Institutionen der Heimatpflege und Geschichtsforschung sowie mit der Dokumentation des Landkreises und der dort angesiedelten Historischen Sammlung sehr gut.

Und so blickte Schäfer auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Es stimme alles - die Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Mitgliederwerbung (der Verein hat derzeit 210 Mitglieder, darunter die sechzehn Landkreisgemeinden, eine Erwachsenenbildungseinrichtung und sechs andere Vereine) und die Veranstaltungen. Der Verein bot fast monatlich Programm, angefangen von den Historischen Runden in Ebersberg, über Vorträge, Führungen, Exkursionen bis hin zu Studienfahrten.

Einzig der Zuschuss des Landkreises sorgte kurz für Verwirrung: Dieser war für das Jahr 2015 nämlich immer noch nicht eingegangen. Allerdings löste sich dieses Fragezeichen im Lauf der Sitzung auf. Brigitte Keller, im Landratsamt für die Finanzen zuständig, konnte das Rätsel lösen: Der Landrat selbst habe ihr mitgeteilt, dass es sich bei dem noch nicht ausbezahlten Zuschuss um ein Missverständnis aufgrund interner Umstrukturierungsprozesse handle. Den Betrag in Höhe von 2000 Euro bekäme der Verein selbstverständlich noch, im übrigen auch wieder für das laufende Jahr 2016. Damit war auch der Haushalt wieder im Lot.

Die Präsentation des neuen Jahrbuchs übernahm diesmal Udo Acker aus Grafing, früher viele Jahre stellvertretender Direktor am Haus des Deutschen Ostens in München. Die vereinseigene Publikation trägt den Titel "Land um den Ebersberger Forst, Beiträge zur Geschichte und Kultur" und setzt sich aus verschiedenen Aufsätzen zusammen. So auch der nun vorliegende 18. Band. Und Ackers Laudatio machte neugierig, obwohl der Referent mit Verweis auf die Religionskämpfe zur Zeit der Kreuzzüge durchaus treffend bemerkte: "Niemand hat aus der Geschichte jemals etwas gelernt - auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird".

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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