Ebersberg:Die Ferien sind vorbei

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Nach der Sommerpause geht es in den Kreisgremien um die Schulen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Für die Kinder geht es nun wieder in die Schulen, für die Ebersberger Kreisräte geht es bald wieder um die Schulen. In den kommenden Wochen will die interfraktionelle Arbeitsgruppe "Masterplan Schulen" den zuständigen Gremien einen solchen vorstellen. Auf der nächsten Sitzung des Kreistages Ende Oktober, so kündigte es Landrat Robert Niedergesäß nun an, soll dann beschlossen werden, wann welche Projekte im Bereich Schulen umgesetzt werden.

Davon gibt es einige, immerhin ist der Landkreis für insgesamt zehn Schulen zuständig: vier Realschulen, vier Gymnasien und zwei sonderpädagogische Förderzentren. An zwei Gymnasien sind die Bauarbeiten bereits beschlossen: In Grafing wird saniert, genau wie in Vaterstetten - dort sollen die seit bald 14 Jahren als Klassenzimmer dienenden Container endlich durch richtige Räume ersetzt werden. Außerdem soll noch erweitert werden, die Schule gilt seit Jahren als chronisch überbelegt. Eine Erweiterung wäre aber auch in Kirchseeon auf absehbare Zeit nötig. Denn die erst vor neun Jahren eröffnete Schule wurde einst für die Bedürfnisse eines achtstufigen Gymnasiums gebaut. Bereits unter den aktuellen Bedingungen klagt man seitens der Schule über Platzmangel, mit der Rückkehr zu G 9 steigt der Raumbedarf absehbar weiter. Demnächst muss also angebaut werden.

Ebenfalls auf der Agenda steht die Frage, ob die Gymnasien im Landkreis insgesamt ausreichen. In Poing ist man seit geraumer Zeit der Meinung, dies sei nicht der Fall, und wünscht sich, dass der Landkreis sein fünftes Gymnasium in der Wachstumsgemeinde baut. Gebaut werden soll nach Meinung der Mehrheit im Kreistag auch eine Berufsschule für den Landkreis - derzeit gibt es aber noch Standortprobleme. Zwar hatte die Gemeinde Zorneding ein Grundstück in Pöring angeboten, die Erschließung wäre dort aber sehr umständlich, auch hatten sich Anwohner vorsorglich schon einmal über den zu erwartenden Lärm beschwert. Auf der Wunschliste steht die Berufsschule indes weiterhin, genau wie eine Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS). Zwar ergab eine Probeeinschreibung Anfang des Jahres, dass es derzeit nicht genügend Schüler dafür gebe - das Kultusministerium hat dem Landkreis aber ausdrücklich empfohlen, die Probeeinschreibung im kommenden Jahr zu wiederholen.

In der Frage, wie es beim Thema Berufsschule und FOS/BOS, aber auch beim fünften Gymnasium weitergeht, hofft man in Ebersberg auch auf die Nachbarn. So sind im Landkreis München einige neue Schulen geplant - etwa das neue Bildungszentrum in Haar, das aus einer Real- und einer Oberschule bestehen soll. In diesem Zusammenhang entscheidet sich auch, was aus dem Zweckverband Realschule Vaterstetten wird. Die Gemeinde Haar plädiert schon seit längerem für eine Auflösung - eine Idee, für die man im Ebersberger Landratsamt durchaus Sympathien hegt, wie Niedergesäß erklärt. Die Übernahme sei sinnvoll, der Landkreis Ebersberg trage bereits jetzt 70 Prozent der laufenden Kosten an der Schule. Zunächst warte man aber auf die Entscheidungen der anderen Teilhaber - dem Landkreis München sowie der Gemeinden Haar und Grasbrunn, so Niedergesäß, "dann wird man sehen, ob es Sinn macht, wenn man getrennte Wege geht".

© SZ vom 12.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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