Ebersberg:Der ganz normale Ausnahmezustand

Landkreis plant eine dauerhafte Notunterkunft für Flüchtlinge

Im Landkreis wird es bald eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge geben. Sie soll bis zu 300 Menschen aufnehmen und bestehende Einrichtungen, wie etwa die Bayernkaserne, entlasten. Im Gegenzug würde die derzeit als Notunterkunft der Regierung von Oberbayern genutzte Turnhalle des Vaterstettener Gymnasiums nicht mehr als Herberge benötigt.

Wann und wo die neue Einrichtung in Betrieb gehen kann, sei zwar noch nicht klar, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag. Bei einem Gespräch mit dem Regierungspräsidenten von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, habe man sich aber grundsätzlich darauf verständigt, dass der Landkreis etwa eine Gewerbehalle anmieten dürfe. Die dort entstehende Unterkunft gälte gewissermaßen als Außenposten der Bayernkaserne und würde von der Regierung von Oberbayern betreut. Gleichzeitig würde sie die Notunterkunft in der Vaterstettener Turnhalle ersetzen, wo seit Oktober 200 Flüchtlinge leben. Außerdem hätte die neue Unterkunft Auswirkungen auf die Zahl an Asylbewerbern, die der Landkreis aufnehmen muss, da die 300 Bewohner auf die Quote angerechnet würden.

Derzeit muss der Landkreis pro Woche 51 Flüchtlinge unterbringen, die Zahl dürfte sich bald noch einmal erhöhen. Laut Stefanie Geisler, Leiterin der Abteilung Soziales und Bildung im Landratsamt, werden es von Dezember an wöchentlich bis zu 75 Asylberber sein. Was in der Behörde durchaus Anlass zur Besorgnis gibt: "Wir sehen Probleme, wie wir den Dezember überstehen sollen", so Niedergesäß.

© SZ vom 11.11.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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