Ebersberg:Bonus fürs Ehrenamt

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Von November an können auch Menschen im Landkreis, die sich freiwillig engagieren, Vergünstigungen in Anspruch nehmen. Die ersten Anträge sind schon eingegangen

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Noch ist die Zahl der Geschäftsleute im Landkreis, die Ehrenamtlichen Vergünstigen bieten wollen, recht überschaubar: Gerade einmal zwei haben sich bisher im Landratsamt gemeldet. Doch das wird sich im Laufe der kommenden Wochen sicher noch ändern - schließlich ist der briefliche Appell des Landrats, die Ehrenamtskarte zu unterstützen, erst Mitte August verschickt worden. Fest steht jedenfalls, dass die Ehrenamtskarte im Landkreis noch in diesem Jahr eingeführt wird. Die ersten Exemplare sollen bei einer kleinen Feier am 12. November überreicht werden.

In vielem kann sich der Landkreis Ebersberg rühmen, Vorreiter in Bayern gewesen zu sein, bei der Ehrenamtskarte ist das freilich ausnahmsweise nicht der Fall - hier ist Ebersberg einer der letzten weißen Flecken auf der Bayernkarte. In 70 Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern gibt es die Karte hingegen schon. Zwar hatte ÖDP-Kreisrätin Johanna Weigl-Mühlfeld die Einführung in Ebersberg bereits 2012 beantragt, doch der Kreistag unter dem damaligen Landrat Gottlieb Fauth (CSU) lehnte ab: Der bürokratische Aufwand sei groß, die Kosten für den Landkreis ebenso, überdies kämen viele Ehrenamtliche ohnehin nicht in den Genuss der Karte, so lauteten die Argumente damals. Der heutige Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hat nie verhohlen, dass er diese Meinung nicht teilt und das Thema nach seinem Amtsantritt 2013 wieder auf die Agenda gesetzt. Ende 2014 fiel dann die entsprechende Entscheidung im zuständigen Ausschuss des Kreistags. Auch ein Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement wurde zwischenzeitlich im Landratsamt eingerichtet, dieses wird sich künftig auch um die Ausgabe der Ehrenamtskarten kümmern.

Mit der Ehrenamtskarte können Menschen, die sich beispielsweise im Sport, in der Kultur, beim Naturschutz oder der Feuerwehr engagieren, Vergünstigungen erhalten. Derzeit gibt es etwa 4000 so genannte Akzeptanzpartner in Bayern. Die Ehrenamtlichen können beispielsweise für einen reduzierten Eintritt die bayerischen Schlösser besichtigen, auch Freizeitparks und viele Theater gewähren Rabatte. Sogar das Münchner Hofbräuhaus erlässt Inhabern der Ehrenamtskarte zehn Prozent der Rechnungssumme. Auch örtliche Läden bieten in den Landkreisen, wo es die Ehrenamtskarte schon gibt, Ermäßigungen - von Käse über Hörgerätebatterien bis zu Kinokarten reicht dabei die Palette der Dinge, die es billiger gibt.

Ziel des Landkreises ist es, in diesem Jahr noch die ersten Karten abzugeben, dazu hat die Behörde auch schon Vereine, Verbände und andere Organisationen, in denen ehrenamtliches Engagement möglich ist, angeschrieben. Bis zum 21. September läuft die erste Meldefrist, Nachmeldungen sind aber auch später noch möglich. Etwa 30 Anträge sind auch schon eingegangen. Ausdrücklich, so Landratsamts-Sprecherin Evelyn Schwaiger, wendet sich der Landkreis auch an die vielen engagierten Menschen in den Helferkreisen für Flüchtlinge. In diesen Fällen können beispielsweise die Sprecher der Gruppen den wöchentlich fünfstündigen Einsatz bestätigen. In Zweifelsfällen könne man sich aber an die Ehrenamtsbeauftragte Sabine Meyer wenden und sich bei ihr über Details erkundigen.

© SZ vom 12.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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