Ebersberg:Ausgleichsflächen im Fokus

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Modellprojekt zum Monitoring gestartet

Eine Streuobstwiese für den neuen Parkplatz, ein Gehölzsaum für eine Maschinenhalle - unvermeidbare Schäden an Natur und Landschaft durch Baumaßnahmen und sonstige Eingriffe müssen nach den gesetzlichen Regelungen soweit wie möglich wieder ausgeglichen werden. Am Beispiel von Flächen im Landkreis Ebersberg erarbeiten Fachleute im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ebersberg jetzt ein praxisorientiertes Konzept zur effizienten Kontrolle von Kompensationsmaßnahmen. Eigentlich hätte das Projekt bereits im vergangenen Jahr in Angriff genommen werden sollen, es stellte sich jedoch heraus, dass zu wenig Geld eingeplant worden war.

"Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sorgen für einen Interessensausgleich zwischen der notwendigen Inanspruchnahme von Flächen und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Damit Schäden an der Natur durch Eingriffe wie etwa Bauvorhaben wiedergutgemacht werden, müssen die Maßnahmen vom Verursacher aber auch richtig umgesetzt werden. Das Konto darf nicht nur auf dem Papier ausgeglichen sein, die Maßnahmen müssen in der Natur auch ihre Wirkung entfalten", erläuterte Claus Kumutat, Präsident des LfU, anlässlich des Projektstarts. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist für die Kontrolle der Umsetzung nicht die untere Naturschutzbehörde zuständig, sondern die Behörde, die den Eingriff genehmigt hat. "In der Praxis stellen wir fest, dass die Kontrolle für die Genehmigungsbehörden wie beispielsweise die Baubehörden oder auch die Gemeinden nicht immer einfach ist", betonte Landrat Robert Niedergesäß.

Die Untersuchung erfolgt beispielhaft anhand von 100 Ausgleichs- und Ersatzflächen im Landkreis Ebersberg, die nach dem Zufallsprinzip unter Einhaltung einer bestimmten Verteilung nach Eingriffstypen, Pflegemaßnahmen und Entwicklungszielen ausgewählt werden. Die entwickelte Prüfmethodik soll dadurch die Bandbreite an Kompensationsmaßnahmen berücksichtigen. Außerdem finden weitere Faktoren Berücksichtigung, wie etwa in welcher Jahreszeit die Kontrolle stattfindet oder wie viel Zeit seit der Herstellung der Kompensationsfläche bereits vergangen ist. Das Projekt wird mit Mitteln des Umweltministeriums unterstützt und soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.

© SZ vom 24.05.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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