Ebersberg:Auf einem guten Weg

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Landkreis Ebersberg lobt neuen Tourismusverband

Das Zwischenzeugnis wird von den meisten Schülern mit einer gewissen Aufregung erwartet, zeigt es doch, ob man auf dem richtigen Weg ist, oder sich vielleicht schon einmal auf eine Ehrenrunde einstellen darf. Eine Art Zwischenzeugnis gab es nun auch vom Landkreis Ebersberg für den neuen Tourismusverband Oberbayern München (TOM), und es scheint, als hätte man dort die Hausaufgaben gemacht. In der Sitzung des zuständigen Ausschusses des Kreistages stellte Wirtschaftsförderer Augustinus Meusel dem Verband ein sehr gutes Zeugnis aus.

Vor gut einem Jahr beschlossen die Kreisräte, dass der Landkreis Ebersberg für zunächst zwei Jahre Mitglied im neuen Tourismusverband werden soll. Und zwar nicht nur einfaches, sondern sogar Premium-Mitglied. Worin das "Premium" genau besteht, war zwar nie ganz klar - außer beim Preis. Eine normale Mitgliedschaft hätte den Landkreis 3570 Euro pro Jahr gekostet, nun zahlt man 9520 Euro. Doch dieses Geld sei gut angelegt, befand Meusel nun im Ausschuss. Der Verein, der vor zwei Jahren nach der Insolvenz der Vorgängerorganisation gegründet wurde, habe "seine Arbeit voll aufgenommen" und bereits einige Erfolge vorzuweisen. So gebe es etwa eine neue Panoramakarte der Urlaubsregion München und Oberbayern, auf deren Rückseite die Mitglieder des Verbandes für ihre Region werben.

Ebersberg beispielsweise präsentiert sich als "das grüne Herz im Osten Münchens", und will die Touristen etwa mit "einem attraktiven Rad- und Wanderwegenetz, gepflegten Golfplätzen vor grandioser Alpenkulisse, Badeseen und vieles mehr" anlocken. Außerdem erwarten den Besucher "optimale Verkehrsanbindungen" etwa nach München, in die Alpen oder zum Flughafen. Wer dennoch im Landkreis bleibt, den erwarten "bayerische Schmankerl oder internationale Küche und Bier aus örtlichen Brauereien." Auch andere Werbeaktionen habe der Tourismusverband erfolgreich angestoßen, so Meusel, etwa in Kooperation mit einer Illustrierten "die 66 schönsten Plätze Oberbayerns" gekürt. Und natürlich: "Ebersberg ist auch darunter."

Ebenfalls sehr positiv habe sich der neue Verein selbst entwickelt, "das was man beim Vorgängerverein falsch gemacht hat, wird sich nicht wiederholen", zeigte sich Meusel überzeugt. Der alte Tourismusverband hatte im Herbst 2012 Insolvenz anmelden müssen, Hintergrund war unter anderem der Missbrauch von EU-Fördermitteln. Beim Nachfolgeverein sei so etwas aber nicht zu befürchten, versicherte der Wirtschaftsförderer, "die Finanzlage ist sehr solide."

Mittlerweile hat der Verein 64 Mitglieder, ob Ebersberg dabei bleibt, "entscheiden wir im Herbst", erklärte Landrat Robert Niedergesäß (CSU). Denn zum Jahresende läuft die bestehende Mitgliedschaft aus, und müsste vom Kreistag verlängert werden. Meusel warb bereits jetzt für eine Fortsetzung. "Die Mitgliedschaft ist wichtig, wir sind ein attraktiver Landkreis und wollen die Attraktivität auch auf allen Ebenen darstellen." Dies nutze neben den Hoteliers und Gastronomen nicht zuletzt auch den Firmen, die neue Mitarbeiter suchen: "Wo es schön ist, da geht man auch gerne zum Arbeiten hin."

© SZ vom 15.05.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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