Um viele kommunale Schwimmbäder steht es schlecht, sie sind renovierungsbedürftig oder gar von der Schließung bedroht. Die Konsequenzen: Immer weniger Kinder und Jugendliche können schwimmen. Die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher fordert daher Hilfe vom Freistaat. "Die Kommunen brauchen dringend finanzielle Unterstützung", - allein schon um ihrem Lehr-Auftrag, der in den Lehrplänen für die Schulen verankert ist, gerecht zu werden.
Auch im Landkreis sei die Bilanz alarmierend, so Rauscher: 30 bis 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen können ihren Angaben zufolge nicht sicher schwimmen. Auch Zahlen zur Bädersituation im Landkreis wiesen in eine eindeutige Richtung: Derzeit gebe es 14 Schwimmbäder, wovon drei sanierungsbedürftig und eines von der Schließung bedroht sei - das mache fast ein Drittel der Bäder aus. "Das sind erschreckende Zahlen und trotzdem wurden sämtliche unserer Initiativen bislang durch die Mehrheitsfraktion abgelehnt."
Laut Rauscher reicht die bisherige Förderung des Freistaats nicht aus, die Programme für Schulschwimmbäder seien an für kleinere Gemeinden "unerreichbar hohe Hürden geknüpft". Auf Anregung von Stefanie Kühn, der Vorsitzenden des Schwimmvereins Ebersberg-Grafing, plädiert Rauscher dafür, die Realisierung einfacher, funktioneller Schwimmbäder zu prüfen. "Simply Swimming" heißt das Konzept aus den Niederlanden. Doris Rauscher: "Das ist eine Alternative, die die Städte in jedem Fall einmal durchdenken sollten. Der Bedarf für Schulen und auch für den Freizeitsport, der von Schwimmvereinen bis hin zum Seniorenschwimmen reicht, kann derzeit in keinster Weise ausreichend gedeckt werden." Dies bestätigt Stefanie Kühn: Durch die geplante Sanierung des Ebersberger Schwimmbads drohe dem Verein, dass er für ein bis zwei Jahre den Schwimmsport komplett einstellen müsse, weil es keine alternativen Schwimmflächen im Landkreis gebe."