Ebersberg:Altersarmut im Fokus

DGB fordert Erhöhung des Rentenniveaus

Wenige Tage vor der Bundestagswahl warnt der DGB-Kreisverband Ebersberg vor steigender Altersarmut. Im Landkreis verdienten Ende vergangenen Jahres 7724 von insgesamt 25 907 Vollzeit-Beschäftigten weniger als 2500 Euro brutto im Monat, schreibt Kreisvorsitzende Eva Maria Volland in einer Pressemitteilung. Das gehe aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze sei jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem sei das Absinken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 nur noch 43 Prozent betragen werde.

"Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne", schreibt Volland weiter. Das Rentenniveau müsse auf mindestens 50 Prozent wieder angehoben werden. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen am Ende eines jahrzehntelangen Berufslebens für ihre Arbeit immer weniger Rente bekommen", so Volland, die auch die private Altersvorsorge kritisch betrachtet: "Aus den letzten 15 Jahren wissen wir: Riester ist gescheitert." Deshalb brauche es einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.

"Die DGB-Gewerkschaften haben klare Anforderungen an die Rentenpolitik formuliert, und wir konfrontieren damit auch die Kandidatinnen und Kandidaten für den Deutschen Bundestag aus dem Wahlkreis Erding-Ebersberg", versicherte die DGB-Kreisvorsitzende. "Nach der Wahl werden wir Versprochenes einfordern und gegebenenfalls bei denen Druck machen, die das Thema lieber auf die lange Bank schieben wollen," schließt Volland ihre Pressemitteilung.

© SZ vom 18.09.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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