Ebersberg:Ab in die Zukunft

Bei der Energiewende setzt der Landkreis auf modernste Technik

Von Anselm Schindler, Ebersberg

Der Landkreisbürger der Zukunft wird sich an den Anblick von Windkraft-Rotoren gewöhnt haben, wenn er im Elektroauto über die B304 braust. Die Straßen werden frei sein, der öffentliche Nahverkehr ausgebaut. An der Carsharing-Station stellt er den Wagen ab, dass die Straßenbeleuchtung in seinem Heimatort von LEDs übernommen wird fällt ihm schon gar nicht mehr auf. Er atmet durch. "Feinstaub und Smog, was war das gleich noch?

Die Heizenergie kommt von der Hackschnitzelheizung des Nachbarn, über Heizölpreise braucht sich der Zukunfts-Ebersberger keine Gedanken mehr machen. Der Strom gelangt über die kommunalisierten Netze zu den Steckdosen. Ein virtuelles Kraftwerk bündelt die vielen lokalen regenerativen Stromerzeuger, eine zentrale Leitwarte steuert die Energieherstellung der einzelnen Einheiten und sichert so die Versorgung. Der Strom, den das virtuelle Kraftwerk bündelt, wird regional vermarktet, "EBERstrom" heißt das Endprodukt.

Alles nur Fiktion? Nein: Im Laufe des Jahres soll der "EBERstrom" auf den Markt gehen. Und auch das Virtuelle Kraftwerk wird gerade aufgebaut, drei Biogasanlagen aus dem Landkreis sind bereits angeschlossen. Geht man von einem jährlichen Verbrauch von 3100 Kilowatt pro Haushalt aus, könnte das virtuelle Kraftwerk schon jetzt knapp 2700 Haushalte im Landkreis mit Strom versorgen. Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von zwei Personen wäre das immerhin das Gemeindegebiet von Pliening. Und auch bei der Elektromobilität gibt es Fortschritte: Kürzlich eröffnete der Ebersberger Sanitär-Dienstleister Wochermaier und Glas eine Ladestation für Elektroautos auf seinem Gelände, weitere sollen folgen. Die Zukunft kann kommen!

© SZ vom 04.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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