Ebersberg:50 Stunden Ehrenamt

"Willkommen!" ruft Claus Nolden in die Runde. Ein Dutzend Menschen warten vor der Kellertreppe der Ebersberger Tafel. (Foto: Christian Endt)

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"Willkommen!" ruft Claus Nolden in die Runde. Ein Dutzend Menschen warten vor der Kellertreppe der Ebersberger Tafel darauf, dass sich die Tür öffnet. Drinnen richten die anderen Mitarbeiter gerade die Lebensmittel her. Mit einem Lächeln steht Claus Nolden vor den Gästen der Tafel, es sind Menschen, bei denen das Geld nicht für das Nötigste reicht. Bei Nolden hat es immer gereicht; bis der 63-Jährige in Rente gin,g hat er im Management für eine international tätige Firma gearbeitet. Seit dreieinhalb Jahren hilft er nun bei der Ebersberger Tafel mit, außerdem engagiert er sich im Asylhelferkreis. Kinder haben er und seine Frau keine, da bleibt mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten. Bis zu 50 Stunden im Monat setzt sich Nolden für andere Menschen ein. Auch wenn das manchmal stressig ist: "Wenn 40 Leute hier auf einmal rein kommen, dann geht es ganz schön zu", sagt er. Doch es gebe Kraft, gemeinsam etwas zu schaffen. Der Rentner freut sich über die Unterstützung, die die Tafel erfährt, "erst vor ein paar Tagen hat eine Bäuerin hundert Kilogramm Kartoffeln vorbeigebracht". Zur Begrüßung streicht er einer Dame über die Wange, "das ist hier mehr als nur Lebensmittelverteilung. Wir gehen auch gemeinsam in den Zirkus oder ins Museum".

© SZ vom 08.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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