Diskussion um Umgehungsstraße:"Ich habe nicht vor zu tricksen"

Hat Vaterstettens Bürgermeister vor, die geplante Umfahrung zu torpedieren? Georg Reitsberger weist die Vorwürfe nun zurück.

"Ich habe nicht vor zu tricksen!" Das hat Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler) nun in einer Presseerklärung zur Umfahrung Weißenfeld/Parsdorf erklärt. Er weist die Vorwürfe der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung Parsdorf zurück, dass er vorhabe, die notwendige Umfahrung zu torpedieren, so Reitsberger.

Ihm gehe es vielmehr darum, eine möglichst landschaftsverträgliche Umfahrung zu finden. Diese würde eine spürbare Verkehrsentlastung bringen, dabei aber für Parsdorf und Weißenfeld den hohen Wert eines wohnortnahen Natur- und Erholungsraums nicht übermäßig schmälern.

Die Arbeitsgruppe Orts- und Verkehrsentwicklung Parsdorf hatte sich in der vergangenen Woche kritisch über den Kurs des Bürgermeisters geäußert und einen Planungsstopp für das neu geplante Gewerbegebiet an der A 94 gefordert. Bevor noch mehr Gewerbe angesiedelt werden könne, so die Forderung der Parsdorfer Bürger, müsse die Umgehung gebaut sein - und zwar die von der Gemeinderatsmehrheit beschlossene Variante und nicht die sogenannte Bürgermeister-Trasse.

"Bestätigt sich nach einer in Auftrag gegebenen Verkehrsuntersuchung deutlich, dass eine Verkehrsentlastung für Parsdorf nur mit einer Trassenführung mit Brückenbau westlich von Parsdorf möglich ist (erster und zweiter Bauabschnitt), werde ich die Entscheidung dafür mittragen.

Offen halten würde ich mir gerne die Entscheidung zu einer möglichen Südumfahrung Weißenfeld, die eine attraktive Verkehrsanbindung des nach München orientierten Verkehrsflusses Richtung A 94 und Messegelände darstellen könnte. Trotz dieser Überlegungen kann am Planfeststellungsverfahren weiterhin gearbeitet werden", schreibt Reitsberger nun. Er sei sich seiner Verantwortung für die Gemeinde und der ihm anvertrauten Aufgaben bewusst.

© SZ vom 07.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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