Coronavirus:Markt Schwaben: Viele offene Fragen zu Corona-Ausbruch

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Insgesamt waren in dem Markt Schwabener Seniorenheim 63 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim sind 19 Bewohnerinnen und Bewohner gestorben. Die Grünen-Fraktion im Kreistag will nun Antworten.

Der heftige Coronaausbruch im Awo-Seniorenheim in Markt Schwaben soll nun auch Thema im Kreis- und Strategieausschuss des Kreistags werden, jedenfalls wenn es nach der Grünen-Fraktion geht. Diese hat nun an Landrat Robert Niedergesäß (CSU) einen Berichtsantrag hierzu gestellt, in dem zahlreiche Fragen aufgeworfen werden - unter anderem die, warum es nicht gelungen ist, die Bewohnerinnen und Bewohner dort ausreichend zu schützen.

In dem Pflegeheim waren zwischen dem 10. und dem 26. Januar 19 Bewohner gestorben, die mit dem Virus infiziert waren. Erstmals nachgewiesen worden war das Virus am Dreikönigstag, danach wurden 63 Bewohner und 24 Beschäftigte positiv getestet. "Eine Tragödie für zahlreiche Angehörige. Ganz offensichtlich waren die Präventionsmaßnahmen nicht geeignet, die Menschen dort zu schützen", schreiben die Grünen dazu in ihrem Berichtsantrag.

Sie weisen darauf hin, dass die Allgemeinverfügung des Landkreises, dass alle Bewohner in Seniorenheimen zweimal wöchentlich getestet werden müssen, erst Mitte Januar erlassen wurde, "zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits erhebliche Ausbruchsgeschehen in mehreren Seniorenheimen gegeben". Weil niemand wisse, wie sich die Pandemie weiter entwickle, sei es umso wichtiger, alle Maßnahmen in den Senioreneinrichtungen auf den Prüfstand zu stellen, um einen besseren Schutz der gefährdetsten Bevölkerungsgruppe zu gewährleisten. Ein erster Schritt müsse sein, so die Grünen, die Ereignisse vor dem Ausbruch genauestens zu analysieren.

Konkret stellen die Grünen zum Ausbruch in Markt Schwaben mehrere recht detaillierte Fragen. So wollen sie wissen, welche Berichte die Heimaufsicht von den Verantwortlichen erhalten hat, wie oft dort getestet wurde und welche Hygienemaßnahmen in der Einrichtung galten. Außerdem fragen sie auch, welche Maßnahmen das Landratsamt ergreifen wird, um weitere Corona-Ausbrüche dieser Größenordnung in den Senioreneinrichtungen im Landkreis zu vermeiden. Der Kreis- und Strategieausschuss tagt wieder am 22. Februar, dann wird der Antrag der Grünen voraussichtlich behandelt werden.

© SZ vom 02.02.2021 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Von Barbara Mooser

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